Beschreibung
Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee 1+1
Herkunft und besondere Merkmale
Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee 1+1 ist ein ungereifter „Hei Cha“ von alten Teebäumen in der nordvietnamesischen Provinz Ha Giang. Wie im Namen bereits angezeigt, erfolgt die Pflückung dieses Tees mit einem Pflückstandard von 1 + 1. Das heißt, nur die jungen Knospen mit je einem daran anliegenden Blatt werden – natürlich von Hand – gepflückt.
Wie alle Tees unseres Erzeugerpartners in Ha Giang, Vietnam, erfolgt auch die Verarbeitung von Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee nach alter überlieferter Artisan-Tradition und somit überwiegend in Handarbeit. Wie andere Tees dieses Erzeugers müssen auch dessen Pu Erh – oder Hei Cha – Tees den Vergleich mit ihrer Entsprechung im benachbarten Yunnan nicht fürchten. Vielmehr tritt beim Aufguss und in den entfalteten Teeblättern eine Pflück- und Verarbeitungsqualität zutage, wie man sie in China heute nur noch selten findet.
Neben einer persönlichen Leidenschaft für den Tee und einem geradezu beispiellosen Qualitätsanspruch ist die naturnahe Kultivierung der alten Teebäume – und ihrer Nachkommenschaft – ein weiterer Grundpfeiler der Philosophie unseres Erzeugerpartners. Entsprechend wachsen die Teebäume hier weitgehend in ihrem natürlichen, biodiversen Umfeld. Dies erklärt auch den besonders hohen Geschmacks- und Wirkstoffgehalt der Ancient Snow Shan Tees.
Ancient Snow Shan Teebaum
Geschmack und Wirkung
Der hohe Knospenanteil des Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee 1+1 begünstigt einen leichten, fruchtigen Geschmack, in dessen langanhaltendem Nachklang sich zunehmend eine sanft-weiche Honigsüße durchsetzt. Nach dem Auftreffen auf die Geschmacksnerven rinnt der Tee wie ein edles Öl wohltuend die Kehle hinunter. Hierbei reflektiert der hinterlassene Gesamteindruck die Essenz des Landes und des Himmels, unter dem die Teebäume gedeihen.
Wie bei der Ginseng-Wurzel gilt: je älter der Teebaum, desto mehr Nähr- und Wirkstoffe enthalten seine Blätter. Dies wird in den unmittelbaren Wirkungen von Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee offenkundig. So sind das Entspannen der Muskulatur und Warmwerden der Haut physische Effekte, die sofort nach dem Genuss des Tees spürbar werden. Gleichzeitig wirkt Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee erfrischend auf den Geist und die Seele des Genießers. Und die nicht enden wollende Reihe schmackhafter Aufgüsse ist nur ein weiterer Beleg der ungeheuren Kraft, die in diesem Tee steckt.
„Pu Erh Tee“ aus Vietnam – Bäume kennen keine Grenzen
In Yunnan wird Pu Erh Tee nachweislich bereits seit über 2000 Jahren hergestellt, mit leichter Variation der Verarbeitungsdetails über die Epochen. Im benachbarten Nordvietnam, wo es Teebäume ebenfalls seit Menschengedenken gibt, könnte die Tradition der Verarbeitung von Pu Erh Tee ebenso alt sein. Wenn nicht, so wohl nicht viel jünger… Sicher ist jedenfalls, dass die Kultivation der heimischen Teeanbäume, die Herstellung von Pu Erh / Hei Cha Tee aus ihren Blättern und die Teekultur in Vietnam auf eine sehr, sehr lange Tradition zurückschauen.
Zunächst einmal macht ein Blick auf die Landkarte das Naheliegende offensichtlich. Namentlich wäre dies die geographische – und geologisch/klimatische – Einheit von Yunnan mit Nordvietnam. Ähnliches gilt übrigens für an Yunnan angrenzende Länder wie Myanmar, Laos und Nordthailand, wo ebenfalls seit alter Zeit Teebäume wachsen.
Ancient Snow Shan Teegarten
Dennoch wartet Ancient Snow Shan Pu Erh Tee mit einer regionalen Besonderheit auf. Die in der „Tay Con Linh“ Bergregion im Norden der vietnamesischen Provinz Ha Giang heimischen „Man Hao Tra“ oder „Ancient Snow Shan“ Teebäume sind nämlich eine Teebaum-Varietät für sich. Folglich zeigen der aus den Blättern des Baumes hergestellte grüne Tee, schwarze Tee und eben auch der Pu Erh Tee Geschmacksprofile auf, die in ihrer jeweiligen Kategorie als äußerst individuell gelten können.
Was ist Pu Erh Tee – „Cha Pu Erh“ vs. “Hei Cha“
Grundsätzlich gibt es zwei Kriterien zur Definition eines dunklen Tee oder „Hei Cha“. Dies wäre zum einen die Herkunft der verwendeten Teeblätter von großblättrigen Teebäumen. Zweite Grundbedingung ist das unten beschriebene charakteristische Verarbeitungsverfahren eines „dunklen Tees“ oder „Hei Cha. Und drittens, was einen Hei Cha dann zum „Pu Erh“ Tee macht, ist, dass die Teebäume, aus deren Blättern er hergestellt wird, in Yunnan wachsen. Hierbei ließe sich die letztere Bedingung – je nach individuellem Penibilitätsgrad – noch weiter auf die Region um die Stadt Pu Erh einengen.
Herstellung eines Pu Erh Tee Cakes
Zur Verarbeitung der frisch gepflückten Blätter breitet man diese zunächst auf großen runden Bambustabletts aus. Diese ermöglichen die gleichzeitig platzsparende und doch luftige Einlagerung in Regalen im schattigen Inneren der Teefabrik. Hier lässt man die Teeblätter unter gelegentlichem Wenden und Durcheinanderschütteln für eine Weile welken.
Im nächsten Verarbeitungsschritt werden die natürlichen Oxidationsprozesse im Teeblatt durch Erhitzen gestoppt.
Danach bringt man die Teeblätter – wiederum unter Hitzezufuhr – durch Rollen in eine typische, gekräuselte Form, gefolgt von einer ausgedehnten Phase des Trocknens an der Sonne.
Den Abschluss der Verarbeitung bildet das Pressen des fertig getrockneten „Maocha“ in die charakteristische Fladen- oder Kuchenform mithilfe spezieller Pressen.
Arten von Pu Erh Tee / Hei Cha – Sheng Pu Erh und Shou Pu Erh
Es gibt 2 Grundarten von Pu Erh oder Hei Cha Tee, den Sheng Pu Erh Tee und den Shou Pu Erh Tee. Hierbei ist der Sheng Pu Erh Tee das direkte Produkt des unten beschriebenen Verarbeitungsprozesses. Dagegen ist die Methode der Weiterverarbeitung des „Maocha“ zum Shou Pu Erh Tee eine noch recht junge Erfindung. Diese wurde in den 1960er Jahren entwickelt, um den langjährigen Reifungsprozess des Pu Erh Tees zu beschleunigen. Hierbei wird die Reifungsdauer durch Lagerung des Maocha unter Luftabschluss und periodischer Zugabe von Feuchtigkeit auf ein Minimum reduziert. So erhält man bereits nach wenigen Wochen ein Ergebnis, das dem jahrzehntelanger natürlicher Reifung relativ nahe kommt.
Folglich, wenn ein Pu Erh Tee als „gereift“ bezeichnet wird, bedeutet dies, dass es sich hierbei um einen Shou Pu Erh Tee handelt. Dies bedeutet aber nicht, das ein ein Sheng Pu Erh Tee nicht reift. Es bedeutet lediglich, dass ein Sheng Pu Erh Tee – in der Regel – noch viele Jahre vom Erreichen eines vergleichbaren Reifungsgrades entfernt sein wird. Selbstverständlich gibt es Pu Erh Tee Sammler, in deren privatem Lager sich jahrzehntelang gereifte Sheng Pu Erh Tees befinden. Und Anbieter, die sich auf die Einlagerung und das Angebot langjährig gereifter Pu Erh Tees spezialisiert haben… So wird der Pu Erh Tee auch auf dem Markt zu einer Welt für sich, inmitten der unendlich großen Welt des Tees.
Der Reifungsprozess in einem Sheng Pu Erh Tee Cake
Nun ist der fertig gepresste Pu Erh Tee Kuchen kein fertiges im Sinne von unveränderliches Produkt. Vielmehr findet aufgrund der vorangehenden Verarbeitung im „fertigen“ Sheng Pu Erh Tee-Kuchen ein – potentiell unendlicher – Reifungsprozess statt. Dabei führen die mit der „Reifung“ verbundenen enzymatischen Aktivitäten zu einer ständigen Veränderung der Wirkstoffe im Teeblatt. Und mit dieser Veränderung der Wirkstoffe und ihrer Zusammensetzung verändert sich immer auch der Geschmack des jeweils resultierenden Tees.
Der Genuss eines Sheng Pu Erh Tee Cakes
Dementsprechend ist der Genuss eines Sheng Pu Erh Tee immer nur eine Momentaufnahme und der ganze Kuchen quasi immer eine Art Kunstwerk „in progress“. Vor diesem Hintergrund erklärt es sich auch, weshalb Pu Erh Tee Liebhaber von ihren Lieblings-Pu Erh Tees häufig gern einen ganzen Kuchen erwerben. Das sind doch immerhin 357 Gramm, welche man eben nicht – wie vielleicht bei einem anderen Lieblingstee – zügig aufbraucht, sondern vielmehr über die Jahre immer mal wieder trinkt. So sorgt ein hochwertiger Sheng Pu Erh Tee durch neue geschmackliche Nuancen und Entwicklungen immer wieder für Überraschungen. Und wird nie „zu alt“….
Die Zubereitung von Pu Erh Tee
Aufgusstemperatur
Während man einen Shou Pu Erh Tee eigentlich immer mit kochend heißem Wasser aufgießt, bieten sich beim Sheng Pu Erh Tee Variationen an. Insbesondere Neulingen auf dem Gebiet Pu Erh Tee wird ein mit 100°C aufgegossener Sheng häufig als zu harsch im Geschmack erscheinen. Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist natürlich immer eine verkürzte Ziehdauer. Mehr – und interessantere – Nuancen wird man dem Sheng Pu Erh Tee jedoch entlocken, indem man die Aufgusstemperatur etwas senkt. So wird der Sheng Pu Erh Tee bei 90°C nicht nur sanfter, sondern auch komplexer – und blumiger – im Geschmack.
Aufgussdauer
Bei Empfehlungen zur Aufgussdauer eines Pu Erh Tees geht es in der Literatur kreuz und quer. Das liegt daran, dass es so etwas wie DIE Aufgussdauer für einen Pu Erh Tee gar nicht gibt. Hierbei bietet der chinesischem Ursprung zuzurechnende „Gong Fu Cha“-Ansatz des Aufgießens über mehrere Aufgüsse mit jeweils sehr kurzer Ziehdauer optimale Möglichkeiten zur Exploration der eigenen Präferenzen.
Kennt man einen Pu Erh Tee etwas besser, wird man ihn häufig aber auch „westlich“ aufgießen wollen. D. h. mit längerer Aufgussdauer, dafür weniger Aufgüsse, vielleicht sogar nur einen, lang gezogenen Aufguss. Wir empfehlen, Sheng Pu Erh Tees eher etwas kürzer, im Bereich 1-2 Minuten pro Aufguss ziehen zu lassen, je nach Dosierung. Einen sanften, edel öligen Shou Pu Erh Tee darf man dagegen ruhig auch mal 4 oder 5 Minuten lang aufgießen.
„Waschaufguss“ oder „Wecken der Teeblätter“
Pu Erh Tee wird sowohl in China als auch im Westen in der Regel einem „Waschaufguss“ unterzogen. Alternativ bezeichnet man diesen Aufguss häufig auch als ein „Wecken der Teeblätter“. Hierbei übergießt man die Teeblätter zunächst mit sprudelnd heißem Wasser (ca. 100°C). Dieses wird aber bereits nach wenigen Sekunden wieder abgegossen und letztlich entsorgt. Der erste für den Genuss bestimmte Aufguss ist der Folgeaufguss.
Entsprechend unsere Zubereitungsempfehlung für Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee:
Zuerst ca. 4g Teeblätter vom Kuchen abbröckeln und in ein 200ml Ton-Teekännchen geben. Vieles andere geht auch, ist aber nicht optimal. Vielmehr sollte man im besten Fall für Pu Erh Tees ein eigenes Ton-Teekännchen pflegen.
Nach dem Wecken der Teeblätter (s. o.) diese im Kännchen noch einmal mit dem heißem Wasser übergießen. Dieses ist in der Zwischenzeit leicht abgekühlt. So hat es in etwa noch die 90° C, die es für einen sanften, vielschichtigen Sheng Pu Erh Tee braucht. Nach 1-2 Minuten abgießen, genießen und nach Gutdünken neu aufgießen. Bei den Folgeaufgüssen zunächst auf eine deutliche Reduzierung der Ziehdauer im Vergleich zum ersten Aufguss achten (ca. ½ Minute). Wenn man merkt, dass der Geschmack nachlässt, Ziehdauer wieder erhöhen für weitere schmackhafte Aufgüsse.
Für weitere Infos und Illustrationen zu Tee aus Vietnam und Ancient Snow Shan Tees lesen Sie bitte auch unseren einschlägigen Blog-Artikel:
Tee aus Vietnam – Heimat des Ancient Snow Shan Tee
ECL –
Sehr gespannt war ich auf diese 1+1 Variante der vietnamesischen Hei Chas. Was mir bei den von mir bis jetzt verkosteten 3 Varianten auffiel, ist, dass die größeren Stücke relativ leicht zu brechen sind. Die chinesischen Pu Erhs, die ich kenne, sind dagegen teilweise betonhart. Die nicht so harte Pressung führt so zu einem schnelleren Alterungsprozess. Dennoch gehe ich davon aus, worauf ich im Weiteren noch eingehen werde, dass die Pu Erhs schon einige Jahre gereift sind.
Die Proportionierung von gepressten Teefladen ist ohne Feinwage sowohl von Erfahrung abhängig, als auch ein wenig Glückssache. So habe ich einen Brocken herausgebrochen, der optisch ca. 2 geh. Teelöffeln Tee bzw. den bei Pu Erh häufig empfohlenen 5g (für ca. 100ml) entspricht. Als Wassertemperatur habe ich 90°C gewählt. Zubereitet in einem Gaiwan ergibt sich eine bräunlich grünliche Tassenfarbe (1. Hinweis auf einige Jahre Reifezeit). Bei jungen Pu Erhs erwartet man eine herbe Spritzigkeit und Noten von Zitrusfrüchten, welche unterschiedlich variieren, dazu kann eine mosig mineralische Note kommen. Dieser Tee jedoch hat eher das Aroma von reifer Pflaume, er ist leicht herb, mineralisch und eigentlich nicht mosig im Geschmack, dazu kommt das mit zunehmender Alterung bei Pu Erhs auftretende Aroma, welches häufig als medizinisch oder Kampfer beschrieben wird. Der Tee ist für seinen Preis mehr als ordentlich, weshalb ich ihm auch nicht vorwerfen will, dass er geschmacklich nicht ganz an Pu Ehrs namenhafter Meister (Jahrgänge zwischen 2008 und 2012), die zum Teil bis zu fünf mal so teuer sind, heranreichen. Der Tee ist also und das kann man so stehen lassen sehr gut und definitiv zu empfehlen. Subjektiv gesehen mag ich den Big Leaves ein Stück lieber, weil er mit mehr Süße aufwartet sowie den Honey Hill aus Laos, welcher, wenn man den Vergleich aufstellt, eindeutig als junger Pu Erh zu identifizieren ist (Mao Cha altert übrigens noch schneller, da er nicht gepresst wurde).
Michael M. –
Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee 1+1 – eine Essenz von Honigduft war beim Öffnen des Sheng Pu Erh 1+1 zu vernehmen. Mit 100 Grad den Tee geweckt und anschließend 5 g Tee mit 250 ml Wasser aufgegossen ergibt eine klare hellbraune Farbe mit einem leichten rot Schimmer. Der Milde Duft nach Honig und Blüten ist noch immer da. Der Geschmack ist zuerst mild und süß, weicht aber im Abgang einem mineralisch, herbem, bis leicht bitterem Geschmack, der länger auf der Zunge verweilt. Der Sheng Hei Cha hat ganz eindeutig einen öligen, angenehmen Film den er im Mund und Rachen hinterlässt.
Rafael (Verifizierter Besitzer) –
Eine bittersüße Geisha die einem ganz schön den Kopf verdreht!
Hocharomatisch, eigenwillig, ölig, starke Wirkung 🙂
Moritz W. (Verifizierter Besitzer) –
Zu dem Ancient Snow Shan Sheng Pu Erh Tee mit dem Pflückstandard 1+1 gibt es anzumerken, dass die feuchten Blätter einen fruchtige Apfelspritzigkeit in Geruch und Geschmack besitzen. Im Vergleich zu der Variante mit dem Pflückstandard 1+2, welche übrigens jener mit 1+1 in nichts nach steht, ist hier deutlich mehr Mineralität im Geschmack und ein Prickeln im Mund festzustellen. Eine leichte Menthol-Note kommt im Abgang zum Vorschein. Das Huigan ist hier ausgeprägt; die Süße ersetzt im Abgang die anfängliche Bitterkeit.