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Liu Bao Dunkler Tee (Guanxi Hei Cha) 2007

(7 Kundenbewertungen)

9,8032,90

Liu Bao Cha ist ein dunkler Tee aus der südchinesischen Provinz Guangxi. Der typischerweise im geflochtenen Bambuskorb reifende nachfermentierende "Hei Cha" blickt blickt vor Ort auf eine über tausendjährige Tradition zurück. Das trockene Blattmaterial verströmt eine angenehme, an altes Mahagoni erinnernde Fragranz. Diese findet sich im harmonischen Verbund mit den Kaffee- und Kakaonoten, von denen der Tee seinen Rufnamen "Dark Chocolate" hat,  auch im Geschmack des vollmundigen, von weicher, seidig-sämiger Konsistenz geprägten Aufgusses wieder.

Für weitere Informationen und Illustrationen siehe die untenstehende Produktbeschreibung.

Beschreibung

Liu Bao Dunkler Tee - Guangxi Hei Cha

Liu Bao Dunkler Tee – Guangxi Hei Cha

Liu Bao Cha ist ein dunkler Tee aus der südchinesischen Provinz Guangxi. Das heißt, er ist ein nachfermentierender, nach der über tausendjährigen Methode der Verarbeitung von dunklem Tee hergestellter „Hei Cha“. Wie alle dunklen Teesorten basiert er auf den Blättern vor Ort heimischer großblättriger Teebaum-Varietäten. Sein Name, „Liu Bao“ bedeutet übersetzt so viel wie „6 Festungen“. Dabei ist die Geschichte der namensgebenden Befestigungsanlagen so alt, dass sie heute niemand mehr erzählen kann. So wird der Liu Bao Cha auch zum letzten verbliebenen Zeugen der längst vergangenen Zeit seiner Entstehung.

Typisch für Liu Bao Tee ist die Einlagerung der fertig verarbeiteten Teeblätter in geflochtene, mit einem Deckel versehene Bambuskörbe. Es findet dabei kein Pressen im engeren Sinne statt. Dennoch führen die nun einsetzenden Nachfermentierungsprozesse (Reifung) über die Jahre auch zu einer gewissen Haftung unter den so verbrachten Teeblättern. Öffnet man also nach einigen Jahren den Korb, findet man eher einen zusammenhängenden Ballen darin als lose Teeblätter. Allerdings ist die Konsistenz eine recht lockere, so dass insbesondere die äußereren Schichten fast von allein vom Ballen fallen. Aber auch die weiter innen gelegenen Teeblätter lassen sich leicht von Hand ablösen.

Das trockene Blattmaterial verströmt eine angenehme, an altes, gut abgelagertes Mahagoni erinnernde Fragranz. Diese findet sich im harmonischen Verbund mit den Kaffee- und Kakaonoten, von denen der Tee seinen Rufnamen „Dark Chocolate“ hat,  auch im Geschmack des vollmundigen, von weicher, seidig-sämiger Konsistenz geprägten Aufgusses wieder.

Was ist Dunkler Tee (Hei Cha)?

Dunkler Tee oder „Hei Cha“ ist eine der elementaren 6 Verarbeitungskategorien von Tee. Was sie ausmacht, ist das sog. „wet-piling“ (= feuchtes Aufschichten) der Teeblätter als Teil der Verarbeitung. Die besondere Form der Fermentierung beruht dabei auf durch Mikroorganismen induzierte Veränderungen der biochemischen Zusammensetzung im Teeblatt. In China bezeichnet man diesen Teil der Verarbeitung von dunklem Tee auch als „wo-dui“. Dunkler Tee ist ausdrücklich nicht zu verwechseln mit dem, was wir im Westen als schwarzen Tee bezeichnen. Dieser nämlich heißt in China „roter Tee“ (= „Hong Cha“). Dabei sorgt die chinesische Namensgebung aufgrund der Tassenfarbe anstatt der Farbe der verarbeiteten Blätter unter westlichen Teefreunden immer wieder für Verwirrung.

Liu Bao Dunkler Tee - Guangxi Hei Cha

Interessant zu wissen ist in diesem Zusammenhang auch, dass auch die Herstellung von gelbem Tee durch einen „wo-dui“-Prozess gekennzeichnet ist.

Arten von dunklem Tee

Eine Voraussetzung für die Herstellung von dunklem Tee ist das Vorhandensein großblättriger Teebaum-Varietäten vor Ort. Dunkle Teesorten gibt es deshalb nur in 5 Provinzen Chinas, namentlich Guanxi, Sichuan, Hunan, Hubei und Yunnan. Dabei hat jede Region ihre ganz eigene Hei-Cha-Tradition. Diese wiederum unterscheiden sich durch individuelle Merkmale der Verarbeitung, Pressung und Verpackung für den Transport.

Arten von dunklem Tee nach Herkunft

Die außerhalb Chinas wohl bekannteste Form von dunklem Tee ist der gereifte („shou“) Pu Erh Tee. Dabei wird häufig behauptet, die „wo-dui“-Reifung für diesen Tee sei erst in den 1970er Jahren „erfunden“ worden. Dies ist so allerdings nicht ganz richtig. Denn dunklen Tee – und damit die Methode des Schichtens der (noch feuchten) Teeblätter – gibt es bereits seit der Zeit der Song-Dynastie und somit bereits seit etwa 1000 Jahren. Für die Reifung von „shou“ Pu Erh erfuhr die uralte Methode jedoch zwei gravierende Modifikationen. Die eine von diesen war die Verlängerung des Prozesses  auf bis zu 2 Monaten. Und die andere war die Zugabe von Wasser zu Beginn des Prozesses. Trotz grundsätzlicher Verwandtschaft schmecken gereifte Pu Erh Tees deshalb signifikant anders als dunkle Tees anderen Ursprungs.

Arten von dunklem Tee nach Herkunft

Geschichte des dunklen Tees

Zu Zeiten der Alten Tee-Pferde-Straße war Hunan eine der Provinzen, aus denen man Tee auf ebendiesem Handelsweg in Richtung Norden beförderte. Nun dauerte die weite Reise zu Fuß und mit Maultieren als Transportmittel des Tees seinerzeit sehr lang. Der Tee wurde deshalb unterwegs immer wieder feucht, konnte aufgrund der beengten Transportbedingungen aber nicht gut wieder trocknen. Deshalb erreichte der Tee seine Endkunden – in der Hauptsache Mongolen, Tibeter und Uiguren – letztlich in einem veränderten Zustand. Während die Erzeuger und Händler dies wohl ursprünglich eher als nicht wünschenswert erachteten, zeigte sich bald, dass die Endkunden gerade diesen veränderten Zustand sehr schätzten. Um dem nun Rechnung zu tragen, fand man alsbald Wege, den Tee bereits bei der Verarbeitung in den gewünschten Zustand zu versetzen. Und auch dass der Tee auf seiner langen Reise weiter reifte, war nun nicht länger ein Problem…

Liu Bao Dunkler Tee - Guangxi Hei Cha

Liu Bao Cha – Pflückung und Verarbeitung

Die beste Pflückzeit für Liu Bao Dunkler Tee ist der April. Pflückstandard ist dabei die junge Frühlingsknospe zusammen mit den an sie anliegenden jüngsten 2-3 Blättern.

Die Verarbeitung von Liu Bao Cha lässt sich grob in 6 Schritte untergliedern:

  1. Welken der frisch gepflückten Teeblätter
  2. Oxidationsstopp durch starkes Erhitzen
  3. Rollen der Teeblätter
  4. Fixieren der Form durch Trocknen unter Wärmezufuhr (unser Liu Bao durchläuft eine besonders kräftige Holzkohle-Röstung)
  5. Feuchtes Schichten („Wet-Piling“ oder „wo-dui“)
  6. Einlagerung in geflochtenen Bambuskörben

Natürlich können Einzelheiten der Verarbeitung von dunklem Tee auch in Guangxi je nach Farmer und regionaler Tradition verschieden sein. So kann beispielsweise das „wet-piling“ von Liu Bao Tee von wenigen Tagen bis zu einigen Wochen dauern. Auch findet man Liu Bao Tee vereinzelt auch in Ziegel- oder Fladenform gepresst. Allerdings gilt die vergleichsweise lockere Lagerung im Bambuskorb als überlegen, da sie Nachfermentierungsprozese begünstigt.

Nach langjähriger Reifung können sich – vergleichbar Fu Zhuan Cha aus Hunan – Spuren sog. „goldener Blume“ bilden. Dabei handelt es sich um Sporen eines Pilzes namens „Eurotium Cristatum“. Seine Bildung ist nicht etwa ein Grund zur Sorge, sondern vielmehr ein Zeichen bester Qualität und optimaler Fermentierung.

Zubereitung

Je nach Dosierung, Art und Anzahl der Aufgüsse unterscheiden wir 3 Grundtypen der Zubereitung von dunklem Tee:

  • Die „Gong Fu Cha“ besteht in der Zubereitung eines Tees mit relativ hoher Dosierung über eine lange Reihe von Aufgüssen jeweils kurzer Ziehdauer. Das heißt, man arbeitet mit Dosierungen ab 6g Teeblätter / 100ml Wasser und Ziehzeiten kleiner als 1 Minute pro Aufguss. Dabei beträgt die Aufgusstemperatur immer 90°-100°C, was sprudelnd kochend heiß entspricht. Wie bei allen gereiften Teesorten empfiehlt sich vorab ein „Waschaufguss“ von 5-10 Sekunden mit kochend heißem Wasser.

  • Die „westliche Zubereitung“ eines dunklen Tees gleicht der eines „schwarzen“ (in China: roten) Tees. Auch hier gießt man sprudelnd kochend heiß auf. Allerdings wird man bei diesem Ansatz eine bescheidenere Dosierung (3-5g/ 100ml) sowie längere Ziehperioden (2-5 Minuten) wählen. Häufig strebt man auch hier die Zubereitung mehrerer Aufgüsse (2-3) an. Allerdings ist deren Anzahl bei diesem Typ der Zubereitung im Vergleich zur Gong Fu Cha auf wenige Aufgüsse begrenzt. Auch hier empfiehlt sich vorab ein kurzer „Waschaufguss“.

  • Ebenfalls aus China kommt die Praxis des bis zu 10-minütigen Auskochens der Teeblätter. Hierbei reichen 4-5g Teeblätter per 1 Liter Wasser aus, um dem einzigen resultierenden Aufguss zu vollem Geschmack zu verhelfen.

Liu Bao Dunkler Tee - Guangxi Hei Cha

Additional information

Gewicht k.A.
Gewicht

25g, 50g, 100g

7 reviews for Liu Bao Dunkler Tee (Guanxi Hei Cha) 2007

  1. Michael M. (Verifizierter Käufer)

    Liu Bao Cha dunkler Tee „Hei Cha“ – erdiger Geruch der dunklen Knospen und Blätter. Waschgang bei 100 Grad, dann 5 Gramm Tee für 200 ml mit 95 Grad gebrüht, Ziehzeit 3 min ergibt eine tief dunkelbraune, klare Tassenfarbe. Der Geruch auch jetzt noch erdig. Der Geschmack ist süßlich, erdig mit nussigen und malzigen Noten, schwer in Worte zu fassen, aber der Liu Bao Cha gefällt.

  2. Bernd W. Römhild (Verifizierter Käufer)

    3x auf unterschiedliche Weise getestet.
    Ja, diese Hei Cha hat viele Gesichter.

    Gong Fu Cha:
    1.) 2g/100ml, ~100°C, 1 Min aufwärts mit den Aufgüssen.
    Der Tee lehnt sich an einen Oolong an. Süß, citrus fruchtig, der Shou Charakter mit getrockneten Früchten und eine leichte Herbe halten sich im Hintergrund.

    2.) 3g/100ml, ~100°C, 30sec. aufwärts mit den Aufgüssen.
    Ein kräftiger Assam neben gleichwertig dunklem Shou Geschmack. – Heftig!

    3.) 6g/100ml ~100°C, 30sec. aufwärts mit den Aufgüssen.
    Jetzt irgendwie zwischen Sheng und Shou. Süß, citrus fruchtig frisch, Trockenobst dicht dahinter geklemmt.
    Wunderschöne Textur.

    Wer weiß schon, was man noch so aus diesem Tee herausholen kann.

  3. ECL (Verifizierter Käufer)

    Bei diesem Tee handelt es sich um einen sogenannten „dunklen Tee“/Heicha, welcher aus der chinesischen Provinz Guangxi kommt. Wie bei allen anderen Heichas auch bilden großblättrige Assamica Varietäten die Grundlage für diesen Tee. Nach einem kurzen Wodui-Verfahren des Maochas wird dieser Tee in mit Deckel verschlossenen, geflochtenen Bambuskörben zur Reifung für einige Jahre eingelagert. Dies führt hier leider wohl auch obligatiorisch zu einer eher krümeligen Konsistenz, was nicht stören muss, mir aber bei der Zubereitung nicht sonderlich gefällt.
    Geschmacklich entschädigt der Tee das durchaus und die häufig gebrauchte Beschreibung als „dark chocolate“ ist hier Programm. Der Geschmack des Tees erinnert im wahrsten Sinne des Wortes an Zartbitterschokolade. Dabei kommen auch Nuacen von Edelholz/Mahagoni zum Vorschein. Der Tee ist samtig weich und erinnert zunächst an Shou Pu Erh. Muffige, gammlige oder gar schimmlige sowie fischige Noten sucht man vergeblich. Der Tee ist absolut hochwertig und sehr gut trinkbar, wie gesagt, wenn man sich mit der Krümelei arrangieren kann, definitiv eine Empfehlung.

  4. Jürgen (Verifizierter Käufer)

    Die erste Überraschung offenbart sich bereits beim öffnen Tüte. Dieser Tee kommt lose zum Kunden und nimmt damit schon im Voraus eine Hürde, an die manche Heicha Neulinge sich vielleicht nicht wagen würden, weil ihnen der gepresste Cake suspekt erscheint. Das wäre allerdings schade, denn der Liu Bao hat einiges zu bieten.
    Erdig- mineralisch, keinesfalls muffig oder schimmelig duftet das sehr kleinbröselige Blattgut nach dem obligatorischen Waschgang.in der Shibo. Geschmacklich punktet der Tee vor allem mit fein nuancierten Edelholznoten, einem perfekt dazu harmonierenden Aroma das unmissverständlich an dunkle Schokolade erinnert und nicht zuletzt einem erdig- mineralischen Abgang.
    Über die gesamten Aufgüsse bleibt der Tee stets weich und harmonisch. Es gibt weder Ecken noch Kanten, Bitterkeit und Adstringenz.
    Um das volle Potential des Liu Bao auszuschöpfen, sind nach meinem Geschmack Aufgüsse mit kochendem Wasser obligatorisch. So zubereitet, erfreut einen der Tee mit dem vollen Spektrum seiner Aromen, und lässt mich über die wenigen Krümel, die es ab und an durch das tönerne Sieb der Shibo schaffen, gnädig hinwegsehen.

  5. MR

    Sehr interessant würzig, malzig und sehr dunkel, absolut keine Bitterkeit. Ich persönlich kann mit der Dark Chocolate Bezeichnung jedoch nicht sehr viel anfangen, für mich ist der Tee aber dennoch ein Muss zum Probieren.

  6. luigi.raffele

    Viel nasse Erde und antikes Holz. Genau, wonach ich suche, wenn ich einen Hei Cha oder Shu Pu Erh trinke. (Fast wie ein Hong Kong Storage Pu Erh)
    Der Tee könnte einen Hauch vollmundiger sein, wobei ich auch eigentlich ein wenig höher dosieren würde. Von der Probe standen mir 5g zur Verfügung auf die etwa 130ml hätte ich jedoch 6-7g genommen.
    Ist auf jeden Fall bei der nächsten Bestellung dabei:)

  7. Olaf Schrage

    Vorweg gesagt: Der Tee ist von sehr hoher Qualität. Meine Wertung stellt lediglich mein persönliche Geschmackswahrnehmung da.

    Von der Konsistenz leicht bröselig, sehr dunkles trockenes Blatt. Der Geruch unbestimmt, irgendwo zwischen Erde, Laub und Baumrinde. Den Aufguss vollziehe ich mit 5 Gramm (hatte den Tee als Probe erhalten) auf 130 ml Wasser und etwa 100 Grad Celsius, Ziehzeit 45 Sekunden. Der erste Aufguss duftet nach etwas, das ich nicht beschreiben kann, vielleicht Waldboden? Die Farbe ein dunkles Rotbraun – dies ändert sich in den Folgeaufgüssen: Der Tee ist dann sehr dunkelbraun. Der Geschmack hat etwas Weiches, dem sich eine – nur leicht – stechende Note beimischt. Schokoladennoten, wie in manchen der anderen Bewertungen zu lesen ist, kann ich so deutlich nicht schmecken. Insgesamt ein sehr hochwertiger und ausgewogener Tee; für mich als ungeübtem Shou-Pu-Ehr-Trinker jedoch nicht in einem Lieblingsgeschmack-Bereich. Shou ist wohl ein Universum, das sich mir nicht erschließt – noch nicht.

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