Fuzhuan Dunkler Tee (Fu Zhuan Hei Cha) 2017

(8 Kundenbewertungen)

7,90110,00

Fuzhuan Cha ist ein dunkler Tee aus Anhua County in der südchinesischen Provinz Hunan. Als solcher ist er ein nachfermentierender, nach der uralten Methode der Verarbeitung von dunklem Tee aus Blättern vor Ort heimischer großblättriger Teebaum-Varietäten hergestellter “Hei Cha”. Eine Besonderheit des Fuzhuan Cha ist allerdings die „Einimpfung“ des probiotischen Pilzes „Eurotium Cristatum“ in  der charakteristische Ziegel-Pressform. Geschmacklich harmoniert getreidige Süße mit der an Leder erinnernden charakteristischen Hei-Cha-Note in seidiger Textur.

Für weitere Informationen und Illustrationen siehe die untenstehende Produktbeschreibung.

Beschreibung

Fuzhuan Cha Hunan Dunkler Tee

Fuzhuan Cha ist ein dunkler Tee aus Anhua County in der südchinesischen Provinz Hunan. Als solcher ist er ein nachfermentierender, nach der uralten Methode der Verarbeitung von dunklem Tee hergestellter „Hei Cha“. Wie alle dunklen Teesorten basiert er auf den Blättern vor Ort heimischer großblättriger Teebaum-Varietäten. Eine Besonderheit des Fuzhuan Cha ist allerdings dessen „Impfung“ mit dem probiotischen Pilz „Eurotium Cristatum“ (= „goldene Blume“) als Teil der Verarbeitung. Der Pilz wächst dann im Zuge des sich anschließenden Reifungsprozesses und verbreitet sich innerhalb der charakteristischen Ziegel-Pressform. Nebst Bildung einer im positiven Sinne geschmacksrelevanten Zuckerart ist er für die Vermehrung wünschenswerter Polyphenole im Tee verantwortlich.

Geschmacklich harmoniert im Aufguss eine getreidige Süße mit der an altes Leder erinnernden charakteristischen Hei-Cha-Note in seidiger Textur.

Fuzhuan Dunkler Tee / Fuzhuan Cha - "Hei Cha" (dunkler Tee) aus Anhua County, Provinz Hunan, Südchina

Was ist Dunkler Tee (Hei Cha)?

Dunkler Tee oder „Hei Cha“ ist eine der elementaren 6 Verarbeitungskategorien von Tee. Was sie ausmacht, ist das sog. „wet-piling“ (= feuchtes Aufschichten) der Teeblätter als Teil der Verarbeitung. Die besondere Form der Fermentierung beruht dabei auf durch Mikroorganismen induzierte Veränderungen der biochemischen Zusammensetzung im Teeblatt. In China bezeichnet man diesen Teil der Verarbeitung von dunklem Tee auch als „wo-dui“. Dunkler Tee ist ausdrücklich nicht zu verwechseln mit dem, was wir im Westen als schwarzen Tee bezeichnen. Dieser nämlich heißt in China „roter Tee“ (= „Hong Cha“). Dabei sorgt die chinesische Namensgebung aufgrund der Tassenfarbe anstatt der Farbe der verarbeiteten Blätter unter westlichen Teefreunden immer wieder für Verwirrung.

Fuzhuan Dunkler Tee / Fuzhuan Cha - "Hei Cha" (dunkler Tee) aus Anhua County, Provinz Hunan, Südchina

Interessant zu wissen ist in diesem Zusammenhang auch, dass auch die Herstellung von gelbem Tee durch einen „wo-dui“-Prozess gekennzeichnet ist.

Arten von dunklem Tee

Eine Voraussetzung für die Herstellung von dunklem Tee ist das Vorhandensein großblättriger Teebaum-Varietäten vor Ort. Dunkle Teesorten gibt es deshalb nur in 5 Provinzen Chinas, namentlich Guanxi, Sichuan, Hunan, Hubei und Yunnan. Dabei hat jede Region ihre ganz eigene Hei-Cha-Tradition. Diese wiederum unterscheiden sich durch individuelle Merkmale der Verarbeitung, Pressung und Verpackung für den Transport.

 

Arten von dunklem Tee nach HerkunftArten von dunklem Tee nach Herkunft

Die außerhalb Chinas wohl bekannteste Form von dunklem Tee ist der gereifte („shou“) Pu Erh Tee. Dabei wird häufig behauptet, die „wo-dui“-Reifung für diesen Tee sei erst in den 1970er Jahren „erfunden“ worden. Dies ist so allerdings nicht ganz richtig. Denn dunklen Tee – und damit die Methode des Schichtens der (noch feuchten) Teeblätter – gibt es bereits seit der Zeit der Song-Dynastie und somit bereits seit etwa 1000 Jahren. Für die Reifung von „shou“ Pu Erh erfuhr die uralte Methode jedoch zwei gravierende Modifikationen. Die eine von diesen war die Verlängerung des Prozesses von ca. 1 Tag auf bis zu 2 Monaten. Und die andere war die Zugabe von Wasser zu Beginn des Prozesses. Trotz grundsätzlicher Verwandtschaft schmecken gereifte Pu Erh Tees deshalb signifikant anders als dunkle Tees anderen Ursprungs.

Fuzhuan Dunkler Tee / Fuzhuan Cha - "Hei Cha" (dunkler Tee) aus Anhua County, Provinz Hunan, Südchina

Geschichte des dunklen Tees

Zu Zeiten der Alten Tee-Pferde-Straße war Hunan eine der Provinzen, aus denen man Tee auf ebendiesem Handelsweg in Richtung Norden beförderte. Nun dauerte die weite Reise zu Fuß und mit Maultieren als Transportmittel des Tees seinerzeit sehr lang. Der Tee wurde deshalb unterwegs immer wieder feucht, konnte aufgrund der beengten Transportbedingungen aber nicht gut wieder trocknen. Deshalb erreichte der Tee seine Endkunden – in der Hauptsache Mongolen, Tibeter und Uiguren – letztlich in einem veränderten Zustand. Während die Erzeuger und Händler dies wohl ursprünglich eher als nicht wünschenswert erachteten, zeigte sich bald, dass die Endkunden gerade diesen veränderten Zustand sehr schätzten. Um dem nun Rechnung zu tragen, fand man alsbald Wege, den Tee bereits bei der Verarbeitung in den gewünschten Zustand zu versetzen. Und auch dass der Tee auf seiner langen Reise weiter reifte, war nun nicht länger ein Problem…

Wie auch in anderen Provinzen erfuhr der dunkle Tee auch in Hunan bald weitere Diversifizierung. Die interessanteste Art von dunklem Tee aus Hunan ist dabei wohl der mit Sporen von Eurotium Cristatum „geimpfte“ Fuzhuan Cha. Zentrum der Herstellung dieser speziellen Teesorte innerhalb Hunans ist der Bezirk Anhua.

Anhua County in der südchin. Provinz HunanAnhua County

Fuzhuan Cha – Pflückung

Die Pflückzeit für Fuzhuan Dunkler Tee ist von jeher der Sommer. Für besten Geschmack des fertigen Tees wird zudem ein gewisser Anteil an älteren Blätter im Pflückstandard als notwendig erachtet. Der Pflückstandard für diesen Tee besteht deshalb etwa in der Pflückung etwa der obersten fünf Blätter jedes Ästchens. Der vergleichsweise geringe Flüssigkeitsgehalt der älteren Blätter ermöglicht dabei das initiale Erhitzen der Teeblätter ohne vorangehende Welkphase.

Fuzhuan Cha - PflückstandardPflückstandard von Fu Zhuan Cha – 5 oberste Blätter im Sommer

Fuzhuan Cha – Verarbeitung

Die Verarbeitung von Fuzhuan Hei Cha lässt sich grob in 6 Schritte untergliedern:

  1. Das initiale Erhitzen der Teeblätter

Der erste Verarbeitungsschritt erfolgt in einer großen, dickwandigen, von einem Holzfeuer beheizten Eisenpfanne. Dabei benötigen insbesondere die älteren Blätter hohe Temperaturen zum Erreichen der für die weitere Verarbeitung erforderlichen Geschmeidigkeit. Wenn die Teeblätter eine dunkelgrüne Farbe angenommen haben und der grasige Geruch einer intensiv frischen Fragranz gewichen ist, ist das erste Erhitzen beendet.

Erstes Erhitzen des TeeblätterErstes Erhitzen der Teeblätter in großer Wok-Pfanne

  1. Das erste Rollen

Die Verarbeitung von Fuzhuan Dunkler Tee involviert zwei Durchgänge des Rollens der Teeblätter. Der erste von diesen erfolgt in der Rollmaschine unmittelbar nach dem ersten Erhitzen, wenn die Blätter noch eine geschmeidig-klebrige Konsistenz aufweisen. Das mechanische Rollen bricht die Zellwände auf und begünstigt die gleichmäßige Verteilung der Teesäfte im Blatt. Dies wiederum hat entscheidenden Einfluss auf den Geschmack des fertig verarbeiteten Tees.

Rollen der Teeblätter in der RollmaschineRollen der Teeblätter in der Rollmaschine

  1. „Wet Piling (= „wo-dui“ oder „feuchtes Schichten“)

Hierauf folgt das die Verarbeitungskategorie prägende „Wet Piling (= „wo-dui“ oder „feuchtes Schichten“). Hierzu schichtet man die Teeblätter zunächst auf, um sie anschließend mit großen Palmblättern (früher) oder einer Plastikplane (heute) abzudecken. Anders als bei der Verarbeitung von shou Pu Erh Tee wird den Schichten kein zusätzliches Wasser hinzugefügt. Die während der folgenden 12-24 Stunden einsetzenden Prozesse bedienen sich stattdessen der relativ hohen in den Blättern verbliebenen Restfeuchte.

Wet-Piling / Wo-Dui / Feuchtes Aufschichten bei der Verarbeitung von dunklem TeeWet-Piling / Wo-Dui / Feuchtes Aufschichten

  1. Das zweite Rollen

Es folgt ein zweites Rollen der immer noch recht feuchten und geschmeidigen Teeblätter in der Rollmaschine.

  1. Backen / Rösten der Teeblätter

Der anschließende vorletzte Verarbeitungsschritt besteht im Rösten/Backen der Teeblätter auf einer speziellen, „Qi Xing Zao“ genannten Vorrichtung. Bei dieser handelt es sich um einen großen, aus Steinen und Zement gemauerten Ofen mit einer großen rechteckigen Aufnahmefläche aus Bambus für die Teeblätter. Darunter brennt ein Feuer Kiefernholz unter ausdrücklicher Nicht-Vermeidung der damit einhergehenden Rauchentwicklung. Das hieraus resultierende rauchige Kiefernholz-Aroma ist ein prägendes Merkmal von Fuzhuan Cha und anderen traditionell verarbeiteten dunklen Teeesorten aus Hunan. Das Backen / Rösten ist abgeschlossen, wenn die in den Teeblättern verbliebene Restfeuchte so gering ist, dass man diese leicht zwischen den Fingern zerbröseln kann.

Rösten auf "Qixing Zhao"-Ofen mit Kiefernholzfeuer unter einer großflächigen Bambus-Aufnahme für die TeeblätterRösten auf “Qixing Zhao”-Ofen über Kiefernholzfeuer

Das Resultat dieses Verarbeitungsschrittes bezeichnet man als „Hei Mao Cha“. Es ist das Rohmaterial, aus welchem dann durch weitere Verarbeitung und Pressform der endgültige Typ von Hunan Hei Cha wird.

  1. „Fahua“ (Einimpfen von Eurotium Cristatum)

Für Fuzhuan Cha presst man den Hei Mao Cha dann zu relativ locker gepressten Ziegeln. Diese wiederum beimpft man im Trockenraum unter kontrollierten Luftfeuchtigkeits- und Temperaturbedingungen mit Sporen eines probiotischen Pilzes namens Eurotium Cristatum. Die lockere Pressform der Ziegel ist dabei ganz bewusst gewählt, um dem Pilz Raum zum Wachsen und Verbreiten zu lassen. Sein Wachstum führt dann zu einer Vermehrung des Anteils an Polyphenolen im Tee sowie zur Bildung einer Zuckerart. Während ersteres eine lange Liste behaupteter gesundheitlicher Vorzüge von Fuzhuan Cha begründet, wirkt letzteres sich in überaus begrüßenswerter Weise auf den Geschmack des Tees aus.

"Fahua" - "Einimpfen" von Eurotium Cristatum in Fuzhuan Dunkler Tee als letzter Verarbeitungsschritt“Einimpfung” von Eurotium Cristatum im Teeziegel

Bis zum finalen Erreichen einer Restfeuchte von weniger als 6% erstreckt sich der gesamte Verarbeitungsprozess über etwa 3 Wochen.

Zubereitung

Vor der Zubereitung von Fuzhuan Cha muss zunächst immer die benötigte Menge Teeblatt vom Ziegel gebrochen werden. Dies ist angesichts der eher locker gepressten Ziegel auch mit bloßen Fingern problemlos möglich. Anschließend unterscheiden wir je nach Dosierung, Art und Anzahl der Aufgüsse 3 Grundtypen der Zubereitung von dunklem Tee:

  • Die „Gong Fu Cha“ besteht in der Zubereitung eines Tees mit relativ hoher Dosierung über eine lange Reihe von Aufgüssen jeweils kurzer Ziehdauer. Das heißt, man arbeitet mit Dosierungen ab 6g Teeblätter / 100ml Wasser und Ziehzeiten kleiner als 1 Minute pro Aufguss. Dabei beträgt die Aufgusstemperatur immer 90°-100°C, was sprudelnd kochend heiß entspricht. Wie bei allen gereiften Teesorten empfiehlt sich vorab ein “Waschaufguss” von 5-10 Sekunden mit kochend heißem Wasser.

  • Die „westliche Zubereitung“ eines dunklen Tees gleicht der eines „schwarzen“ (in China: roten) Tees. Auch hier gießt man sprudelnd kochend heiß auf. Allerdings wird man bei diesem Ansatz eine bescheidenere Dosierung (3-5g/ 100ml) sowie längere Ziehperioden (2-5 Minuten) wählen. Häufig strebt man auch hier die Zubereitung mehrerer Aufgüsse (2-3) an. Allerdings ist deren Anzahl bei diesem Typ der Zubereitung im Vergleich zur Gong Fu Cha auf wenige Aufgüsse begrenzt. Auch hier empfiehlt sich vorab ein kurzer “Waschaufguss”.

  • Ebenfalls aus China kommt die Praxis des bis zu 10-minütigen Auskochens der Teeblätter. Hierbei reichen 4-5g Teeblätter per 1 Liter Wasser aus, um dem einzigen resultierenden Aufguss zu vollem Geschmack zu verhelfen.

Zusätzliche Informationen

Gewicht n. v.
Gewicht

25g, 50g, 100g, 200g, 500g Ziegel

8 Bewertungen für Fuzhuan Dunkler Tee (Fu Zhuan Hei Cha) 2017

  1. Michael M. (Verifizierter Besitzer)

    Fuzhuan Cha dunkler Tee – dunkle gepresste Blätter mit einem leicht gerösteten Geruch. Zuerst ein Waschgang bei 100 Grad und dann der eigentlich erste Aufguss. Ca. 7 Gramm mit 300 ml bei 90-95 Grad für ne Minute ergibt dabei eine braune, nicht ganz klare Tassenfarbe. Der Duft ist süßlich und floral, ebenso ist der Geschmack, nach floralen Noten, im Abgang sogar ein wenig nach Kakao mit einer tollen Süße.

  2. Bernd W. Römhild (Verifizierter Besitzer)

    Drei Tage, drei Aufgussmethoden.
    Ja es dauerte bis ich das Gleichgewicht zwischen mir und diesem Tee gefunden hatte.
    Das Thema dieses Tees ist schwarzer Tee mit Süße, Säure, Herbe.
    Porzelan: 6g/100ml, kochendes Wasser, Ziehdauer zwischen ganz kurz, 30sec. und Minuten. Ganz kurze Ziehdauer war ok. Leichte Anklänge an einen Shou. Bei längerer Ziehdauer 30sec. Und mehr, überwog die Herbe. Die letzten von ganz vielen Aufgüssen waren dann einfach nur Honig süß. Ehr wie Nektar.
    Ton: 3g/100ml, kochendes Wasser, 30sec., 1 Min. mit den Aufgüssen länger werdend. So kann man die Herbe etwas bändigen. Aufregend fand ich den Tee so aber nicht.
    Porzelan Gaiwan: 3g/80~90ml, kochendes Wasser, 1 Min., mit den Aufgüssen länger werdend.
    Hier waren Herbe, Süße und Säure angenehm ausgeglichen. So war mir der Tee gefällig.
    Ich kannte dieserart Tee noch nicht.
    Aber ich denke mal, dass jeder der diesen Tee zubereitet erst einmal das rechte Gleichgewicht finden muss, damit ihm dieser Tee gefällig wird.
    Jedenfalls werde ich an ihn denken, wenn mir mal wieder nach einem kräftigen Schwarztee ist.
    Ein sehr interessanter Tee!

  3. ECL (Verifizierter Besitzer)

    Bei diesem Tee handelt es sich um einen sogenannten Hei Cha. Auf Deutsch übersetzt bedeutet Hei Cha wortwörtlich schwarzer Tee. Um die Verwechselung mit Hong Cha wortwörtlich rotem Tee, welcher in Deutschland als schwarzer Tee bezeichnet wird, zu vermeiden, wird Hei Cha meist als dunkler Tee tituliert. Der bekannteste aller Hei Chas ist der Pu Erh. Das Verhältnis von Pu Erh zu Hei Cha ist ungefähr das selbe wie das von Champagner zu Schaumwein. Eben solche Tees die nicht aus Pu Erh kommen dürfen auch nicht so bezeichnet werden. Dieser hier vorgestellte Tee kommt aus dem Kreis Anhua in der Provinz Hunan und basiert auf den großblättrigen Teebaumvarietäten vor Ort. Er wurde ähnlich wie bei Shou Pu Erh ein “Wodui” Prozess durchgeführt, allerdings statt einiger Tage/Wochen nur einige Stunden und ohne Zugabe von zusätzlicher Flüssigkeit. Es stimmt zwar, dass es Shou Pu Erh und das dazugehörige Verfahren erst seit relativ kurzer Zeit gibt, das eigentliche “Wodui” ist jedoch deutlich älter. Das, was Fuzhuan Hei Cha besonders macht, ist dass er nach diesem Prozess zu “Ziegeln” gepresst wird, welche mit Eurotium Cristatum, einem Pilz, geimpft werden, der die Fermentation vorantreibt und den Tee geschmacklich verändert.
    Zunächst erinnert dieser Tee tatsächlich sowohl von der Tassenfarbe als auch vom Geschmack an Shou Pu Erh. Er ist jedoch viel weicher als die meisten Shou Pu Erhs und subtiler im Geschmack. Der Tee hat eine weiche, seidige Textur und schmeckt erdig, holzig, schokoladig und nach Leder. Dazu kommen süße Nuancen, die an Lebkuchengewürz und Vanille erinnern. Es schwingen leichte “Säurenoten” mit, die an hochwertige Arabica Kaffees denken lassen.

  4. Jürgen (Verifizierter Besitzer)

    Fuzhuan Cha

    „Mellow“ und „smooth“ sind Worte, die mir unweigerlich während des ersten Genusses dieses Tees einfallen. Ein so weiches und samtiges Mundgefühl und eine „Öligkeit“ , die die Mundhöhle komplett auszukleiden scheint, lassen mich zufrieden in meinen Sessel zurücksinken und ich gebe mich ganz dieser wundervollen Teeerfahrung hin.
    Als Hei Cha (dunkler Tee) handelt es sich beim Fuzhan Cha weder um einen schwarzen , noch um einen Pu Erh Tee. Wie bei so manchen Entdeckungen verhalfen auch hier Zufall und äußere Bedingungen bei der Entstehung dieses Tees.
    Verantwortlich waren lange Transportwege und damit verbunden eine entsprechende Reisedauer während der Zeit der Alten Tee-Pferde-Straße als von Hunan aus weiter nördlich lebende Völker wie Mongolen oder Uiguren beliefert wurden. Unterwegs war der Tee den unterschiedlichsten Umwelteinflüssen ausgesetzt, wurde feucht, trocknete wieder, und kam letzen Endes geschmacklich verändert am Bestimmungsort an, wo man alsbald den besonderen Geschmack des Tees zu schätzen wusste. Die Erzeuger reagierten darauf mit der Erfindung neuer Verarbeitungstechniken, wodurch ein Tee entstand, dem jetzt auch ein langer Transport mit einer andauernden Reifung nichts mehr anhaben konnte.
    Eine Besonderheit des Fuzhan Cha ist die Impfung der locker gepressten Ziegel mit dem Pilz Eurotium cristatum(goldene Blume), dessen fein verteilte gelblichen Fruchtkörper ausschlaggebend für den Namen sind. Dieser sorgt offensichtlich auch für dieses besonders weiche Mundgefühl.
    Geschmacklich sind es vor allem lederartige und Anklänge holzartiger Noten, in etwa vergleichbar mit dem Duft eines trockenen, aufgeheizten Scheunenbodens im Hochsommer. Diese schwinden in späteren Aufgüssen, um einer harzigen Süße Raum zu geben.
    Zu keinem Zeitpunkt wird der Tee bitter, auch Adstringenz ist nicht im mindesten vorhanden.
    Der Fuzhuan Cha verhält sich wie Seide, die scheinbar schwerelos über die Haut gleitet, und macht den Genuss zu einer fast sinnlichen Erfahrung.

    Zubereitung: 100 Grad heißes Wasser, 1 Waschgang
    Ziehzeiten: 40, 30, 45, 60, 90s, 2,5, 5 Minuten

  5. Moritz W. (Verifizierter Besitzer)

    Bei Hei Chas denkt man möglicherweise zunächst an den wohl bekanntesten Vertreter dieser Teesorten – den Pu Erh Tee.
    Dieser Fuzhuan Hei Cha hat jedoch geschmacklich nicht viel mit einem Shou Pu Erh gemeinsam, außer dem größtenteils gleichen Herstellungsprozess. Der wesentliche Unterschied in der Herstellung ist das Einimpfen des Pilzes “Eurotium cristatum”.
    Beim Riechen am feuchten Blattgut nach dem ersten und einzigen Waschgang sind mir sofort Vanillenoten und altes Leder aufgefallen.
    Außerdem rochen die feuchten Blätter nach alten Buchseiten, wie wenn man ein Archiv mit alten Schriftstücken betritt.
    Der ledrige Geruch spiegelte sich auch im Geschmack wieder; schwächer werdend über die Anzahl der Aufgüsse.
    Hinsichtlich des Geschmackes waren dauerhaft Schokoladenanklänge und ein Sauerteigbrotaroma, jedoch auch eine gewisse Süße, vorhanden.
    Es bildete sich immer mehr eine edle Hopfenbitterkeit heraus.

    Zusammenfassend handelt es sich um einen komplexen Tee, der einiges an Aufmerksamkeit erfordert. Ich konnte eine deutliche entspannende Wirkung feststellen.

    Die Zubereitung erfolgte im Gaiwan mit 5 g auf 100 ml Wasser bei 100° C und einem Spülgang.

  6. MR

    Gewöhnungsbedürftig. Zweifelsohne ein qualitativ hochwertiger Tee, der geschmacklich an altes Leder erinnert.

  7. Valentin (Verifizierter Besitzer)

    Absolut herrlicher Tee. Würzig, leicht schokoladig, sehr komplex und vielschichtig. Ein super Tee für den Herbst und Winter da er sehr von innen wärmt. Interessant finde ich auch diese sehr entspannende Wirkung die er inne hält. Ein toller Tee der seinen Weg in mein Hauptsortiment gefunden hat und definitiv nachbestellt wird.

  8. Ulrich Gressog

    Einer meiner Lieblingstees. Ich genieße ihn auf zweifache Weise. Die eine: ich köchle 4-5 Gramm (da es sich um einen Ziegeltee handelt kann die Menge schon mal variieren) in einem halben Liter Wasser ungefähr 10 Minuten ohne vorherige Waschaufguss. Die andere ist die klassische Gubg Fu Cha Methode, bei der ich ca. 5 Gramm/100 ml. nehme mit vorherigem Waschaufguss. Das ermöglicht bis zu sieben Aufgüsse, die geschmacklich alle variieren, wobei ein etwas ledriger und erdigen Grundgeschmack in allen Aufgüssen zu schmecken ist. Bei späteren Aufgüssen kommt ein süsslicher Geschmack dazu, der dominiert, wenn der Tee 10 Minuten geköchelt hat. Aber gleichwie: bei beiden Arten der Zubereitung bleibt ein wunderbarer, leicht süsslicher Geschmack im Mund- und Rachenraum, den ich auch nach zwei Stunden noch verspüre. Einfach wunderbar

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