Beschreibung
Zhu Ye Ying Grüner Tee
Zhu Ye Qing ist ein grüner Tee aus dem für seine taoistische Historie bekannten Emei Shan in der chinesischen Provinz Sichuan. Auch wenn viele der einst zahlreichen Tempel der Emei-Shan-Berge der Kulturrevolution zum Opfer fielen, ist die spirituelle Prägung der Region bis zum heutigen Tag präsent. Dabei stehen gerade die Tempel in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der lokalen Grünteesorten. Von diesen wiederum ist Zhu Ye Qing zugleich eine der jüngsten und eine der bekanntesten.
Die noch junge Geschichte von Zhu Ye Qing Cha
Die erste Erwähnung von Zhu Ye Qing Grüner Tee fällt in das Jahr 1964. Seinerzeit stattete der damalige Außenminister Chen-Yi Emei Shan einen Besuch ab, um die Qualität des lokalen Grüntees zu prüfen. Teil seines Besuchs war ein Treffen mit einem Abt eines der alteingesessenen (Tao-) buddhistischen Tempel, für welche dem Bergland von EmeiShan in China seit langer Zeit große spirituelle Bedeutung zukommt.
Im Tempel gab es zu jener Zeit eine Neuentwicklung, ein grüner Tee, bestehend nur aus den ungeöffneten Knospen des noch jungen Frühlings. Nur dass man hier bei der Verarbeitung den typischen weißen Härchenbesatz von den Knospen entfernt hatte, so dass deren Oberfläche gleichmäßig jadegrün und spiegelblank wirkte wie kein anderes grünes Teeblatt in China. Und genau diesen Tee wollte der Abt des buddhistischen Klosters dem Minister an jenem Tag zur Verkostung reichen…
Als der Minister nun den Tee verkostete, brach er in reines Entzücken aus und begehrte den Namen dieser Köstlichkeit zu erfahren. Der alte Mönch aber sagte, der Tee habe noch keinen Namen. Vielmehr handele es sich um eine lokale Neuentwicklung, und er habe gehofft, der Minister würde dieser einen Namen geben. Nach eingehender Erwägung antwortetet dieser schließlich, die Form der Teeblätter erinnere ihn an zarte junge Bambusblätter. Der Tee solle deshalb fortan „Zhu Ye Qing“ (= „jadegrünes Bambusblatt) genannt werden. So kam es, dass man den Tee fortan unter diesem Namen an lokale Touristen vertrieb, die den Ruf des besonderen grünen Tees aus Emei Shan schon bald über die Grenzen der Region hinaustragen sollten. Inzwischen gilt Zhu Ye Qing unter Liebhabern weltweit als einer der feinsten chinesischen Grüntees überhaupt.
Anbau
Zhu Ye Qing Grüner Tee ist ein typischer „High Mountain Tee“. Entsprechend kommt auch unser „Grüner Bambusblatt-Tee“ aus einem in über 1200 Metern Höhe gelegenen naturnahen Teegarten. Dieser wiederum ziert die Gipfellagen des Wuling Mountain, nahe Sichuans Grenze zu den Provinzen Hunan und Guizhou.
Pflückung
Für die Pflückung des reinen „Sprossen-Tees“ qualifizieren sich nur die ungeöffneten Knospen des jungen Frühlings. Deshalb ist die jährliche Pflückzeit von Zhu Ye Qing auf die 2 Wochen der ersten Aprilhälfte begrenzt.
Verarbeitung
Der Verarbeitungsprozess von Zhu Ye Qing entspricht grundsätzlich der Verarbeitung von grünem Tee. Eine Besonderheit ist dabei allerdings die Entferung der weißen Härchen von den Knospen während der Verarbeitung.
Geschmack und Erscheinungsbild
Der Zhu Ye Qing ähnelt in vieler Hinsicht seinem „gelben Geschwisterchen“ vom Dongting-Lake, dem Junshan Yinzhen. Dabei reflektiert das „spiegelglatte“Erscheinungsbild der jadegrünen Knospenoberflächen die Entfernung des Härchenbesatzes in der Verarbeitung. Im Aufguss gewinnen die Knospen dann an Volumen. Gleichzeitig verliert der strukturelle Kontrast an Schärfe, während das Grün deutlich aufhellt und der hellen gelb-grünen Tassenfarbe entgegenstrebt.
Der erste geschmackliche Eindruck ist der von überwältigender Frische und erfüllt so das initiale Versprechen der dem Aufguss entströmenden Fragranz. Dem folgt ein komplexer Reigen aus weichen vegetalen bis nussig-süßen Noten, von makelloser Eleganz und ohne jede Bitterkeit. Kurz, der junge, strahlende Frühling in all seiner Pracht, einfach so, in deiner Tasse…
Zhu Ye Qing – Zubereitung
Der perfekte erste Aufguss dieses Tees lebt von einer nicht zu sparsamen Dosierung (2-3g/100ml), 90°C heißem, möglichst weichem Teewasser und einer Ziehdauer von ca. 2 Minuten. Da der Tee praktisch keine Bitterkeit entwickelt, verzeiht er nur allzu gern auch Abweichungen in Dosierung und Ziehdauer. Entsprechend sind höhere Dosierung bei kürzerer Ziehdauer und umgekehrt durchaus interessante Spielvarianten. Weniger konstruktiv erscheinen dagegen Veränderungen der Aufgusstemperatur. Während zu kühles Wasser die Entfaltung des Geschmacks behindert, verzerren zu heiße Aufgusstemperaturen das Geschmacksergebnis.
Michael (Verifizierter Besitzer) –
Zhu Ye Ying Grüner Tee – grüne ungeöffnete Knospen, das nenne ich mal einen Pflückstandard, frisch herb im Geruch. Bin mal gespannt was sich daraus ergibt. Bei 80 Grad ca. 1.1 L Wasser auf ca. 5 Gramm aufgebrüht für 3 Minuten. Das ergibt eine hellgrüne klare Tassenfarbe. Blumiger Duft und ein fruchtig frischer, leicht nussiger Geschmack mit einer süßlichen Note im Abgang. Wow was ein Tee, danke an Siam Tee für den Import zu uns.
ECL –
Der trockene Tee besteht aus kleinen, mittelgrünen und glänzenden Knospen. Die Verarbeitung ist sauber, es gibt keinen Bruch. Qualitativ stellt dieser Tee eine absolute Ausnahmequalität dar, bei der man sich nicht vorstellen kann, dass hiervon irgendwie eine bessere Verarbeitung möglich wäre.
Zubereitet habe ich den Tee im Gaiwan mit ca. 100ml Wasser und ca. 2 Tl. Tee. Ziehzeiten habe ich von 40s, 30s, 40s und weitere leicht steigend. Typischerweise für grüne Tees ist der fünfte bis x-te Aufguss lediglich als Beschäftigungstherapie zu verstehen. Geschmacklich fühlt man sich sofort an den Junshan Yinzhen erinnert, welcher auch lediglich aus Knospen besteht, welche allerdings etwas kleiner sind. Trotz dass es sich um unterschiedliche Teesorten handelt haben sie vieles gemeinsam. Die Harzigkeit hat der Zhu Ye Quing nicht. Allerdings haben beide Tees keinerlei Bitterkeit oder Säurenuancen. Wer einen „fruchtigen“ Grüntee sucht, ist hier also falsch aufgehoben. Dafür besticht der Tee durch eine gewisse Süße und fein florale Noten. Eine gewisse Nussigkeit ist zwar vorhanden, jedoch nicht so ausgeprägt wie bei einem Lung Ching. Insgesamt ist dies ein hochwertiger, eleganter Grünte, den ich vorbehaltslos weiterempfehlen kann.
sandy.beer (Verifizierter Besitzer) –
Der Zhu Ye Qing ist gefühlt einer der Tees, der in den letzten Jahren immer mehr am deutschen Markt auftauchen.
Aus meiner Sicht gerechtfertigt und auch Thomas‘ Vertreter hier erfüllt die Erwartungen.
Ein frischer, intensiver Duft mit Röstnoten, nicht ganz unähnlich einem gelben Tee.
Dann der eher nussige Geschmack ohne Bitterkeit.
Wer chinesischen grünen Tee mag, wird diesen Vertreter zu schätzen wissen 🙂
Sabine (Verifizierter Besitzer) –
Ich finde den Zhu Ye Qing richtig klasse, vielleicht auch weil er einem Long Jing etwas ähnelt vom Wesen her. Er hat einen unglaublich tollen Duft leicht süßlich und nussig, was sich auch im Geschmack wieder findet. 4 Aufgüsse mit kurzer Ziehzeit sind ohne Probleme drinnen und selbst beim 5. mal mit langer Ziehzeit wird er nicht bitter. Ein echter Schatz
Knight of Cups (Verifizierter Besitzer) –
High Mountain Zhu Ye Qing Cha
Wahnsinn, mein erster Gedanke beim Öffnen der Packung. Wahnsinn und Wow! Die Qualität der Trockenmasse ist beeindruckend. Feinste Knospen, glänzend grün, kein Bruch, besser gehts nicht. Dem Teemeister und seinen Gleichgesinnten sollte man ein Denkmal setzen. Optisch der schönste Grüntee aus China den ich bisher gesehen habe. Eine Ausnahmequalität. Elegant und makellos. Die einzelnen Knospen sind im Vergleich zueinander fast uniform.
Der Geruch macht dann da weiter wo das hochwertig gearbeitete Blattgut seinen Anfang gemacht hat. Es riecht frisch, süßlich, floral, saftig, nussig. Das Geruchsbouquet habe ich in der ausgeprägten Form noch bei keinem chinesischen Grüntee so wahrgenommen.
Geschmacklich geht der Tee klar in eine florale und süssliche Richtung. Nussige Nuancen und etwas leicht vegetables veredeln den geschmacklichen Gesamteindruck. Ich bilde mir ein im Hintergrund eine ganz feine Algen Nuance zu erschmecken. Der Charakter ist weich und bekömmlich. Keine Adstringenz oder Bitterkeit.
Die Tassenfarbe ist klar, fast transparent, leicht gelblich. Die Textur fein und glänzig.
Ich muss zugeben mit so einer Qualität und einem solchen Genuss habe ich nicht gerechnet. Dass mich etwas sehr Gutes erwartet wusste ich, da man sich auf Siam Qualität verlassen kann, aber dieses Level war überraschend. Gegenwärtig der beste chinesische Grüntee den ich kenne. Der Sui Tong Cha und Mengding Ganlu bewegen sich schon auf einem sehr hohen Level, der hier ist besser. So elegant, fein und erlesen. Dazu so belebend. Das Qi in diesem Tee ist sehr signifikant.
Vier wundervolle Aufgüsse durfte ich genießen.
Ich kann diesen Tee nur weiterempfehlen. Davon werde ich sicherlich wieder etwas bestellen.
Klaus M (Verifizierter Besitzer) –
Für mich hier bisher der einzige Tee, der von mir 5 Sterne bekommt!
Eine (taoistische) Rarität. Dessen Wirkung aber sehr von der momentanen, persönlichen Stimmung abhängt!
sandy.beer (Verifizierter Besitzer) –
Nach einigen Jahren Erfahrung mit diversen Teeshops, Tees und dem eigenen Geschmack weiß man ungefähr, wo die eigenen Vorlieben liegen.
Und bei einigen Tees kann man guten Gewissens auf dem deutschen Markt kaufen, weil die Qualität und der Geschmack einfach stimmen.
Die 22er Ernte vom Zhu Ye Qing war sehr gut gewesen, ich bin gespannt, was 2023 bringt 🙂
marven.roell –
Sehr frisch im Geschmack, leicht blumig und nussig, sehr frischer nussiger Nachgeschmack. Qualitativ einfach top, ein toller frischer Grüntee.
sandy.beer (Verifizierter Besitzer) –
Der Zhu Ye Qing ist einer der Grüntees, die durchaus etwas eigen zu nennen sind.
Er ist ähnlich dem Long Jing deutlich nussig mit Röstaromen und kann auch schnell mal zu bitter werden, wenn man ihm nicht etwas Aufmerksamkeit schenkt.
Tut man das aber, ist er ein richtiger toller chinesischer Grüntee und schon lange Standard bei mir, wie man an den früheren Bewertungen sehen kann 😉
Klare Kaufempfehlung