Beschreibung
Enshi Yü Lü „Jadetau“ Grüner Tee
Enshi Yü Lü (auch: „Yu Lu“) ist ein klassischer grüner Tee aus Enshi im Westen der chinesischen Provinz Hubei. Dort reicht die Tradition seiner Herstellung bis in die zweite Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts (Qing-Dynastie) zurück. Pate steht dabei der in der Region um Enshi verbreitete „Enshi Qun Ti Zhong“ Mischkultivar.
Eine Besonderheit dieser chinesischen Grünteesorte ist der Oxidationsstopp mittels Dämpfen der Teeblätter anstatt des in China sonst üblichen Röstens. Bei seiner Erstvorstellung in Japan im Jahr 1945 erhielt der Tee deshalb auch den Beinamen „chinesischer Gyokuro“. Und auch die Bedeutung des chinesischen „Yü Lü“ („Jadetau“) entspricht etwa der des japanischen Begriffs „Gyokuro“ („edler Tautropfen“).
Über seine vorzüglichen geschmacklichen Eigenschaften hinaus ist der Enshi Yü Lü einerseits für seinen besonders hohen, dem Boden vor Ort geschuldeten Selen-Gehalt bekannt. Zum anderen gewährleistet die schonende Dämpfung den optimalen Erhalt weiterer wertvoller im Teeblatt enthaltener Inhaltsstoffe wie Katechine und Tannine. Aufgrund seiner hohen Beliebtheit im Herkunftsland erscheint die Teesorte immer mal wieder auch auf der Liste der „10 Großen Tees Chinas“.
Der Teegarten
Unser Enshi Yü Lü kommt aus einem naturnahen Teegarten, der aus fast 1000 Metern auf die Stadt Enshi herabschaut. Die Naturnähe ergibt sich dabei einerseits durch die organische Kultivierung des andererseits von dichtem Wald umgebenen Teegartens. Weiter erfolgt auch der in Japan durch engmaschige Netze erzielte Beschattungseffekt hier auf natürliche Weise. Für einen wirksamen UV-Filter sorgt nämlich der dichte, den Teegarten fast ganzjährig einhüllende Nebel. Insgesamt profitiert der Teeanbau vor Ort von dem hier herrschenden subtropischen, von warmen Tagen, kühlen Nächten und hohen Niederschlags- und Luftfeuchtigkeitswerten gekennzeichneten Feuchtklima.
Pflückung
Die Pflückzeit für unseren Enshi Yü Lü „Jadetau“ Grüner Tee fällt in die zweite Aprilhälfte. Dies ist die Zeit, zu der die Teepflanze die ersten jungen Frühlingstriebe hervorbringt. In diesen wiederum kumuliert sie die während der Winter-Pflückpause angesammelten Wirk- und Inhaltsstoffe.
Wie in alter Zeit erfolgt die Pflückung unseres Enshi Yü Lü „Jadetau“ Grüner Tee auch heute noch von Hand. Der dabei Anwendung findende Pflückstandard ist der klassische 1+2 „Königsstandard“. Das heißt, jeweils noch ungeöffnete Knospe zusammen mit den an sie anliegenden beiden jüngsten Blätter sind zur Pflückung qualifiziert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf der Vermeidung jeglichen Stängelanteils.
Verarbeitung
Auf die Pflückung folgt zunächst eine mehrstündige Phase des Welkens der Teeblätter in großzügig dimensionierten, gut belüfteten Bambus-Aufnahmen. Hierauf folgt des Stoppen der enzymatischen Oxidationsprozesse im Teeblatt mittels schonender Dämpfung. Dann lässt man die Blätter zunächst abkühlen, bevor man sie zugunsten höherer Geschmeidigkeit unter Zufuhr heißer Luft gegeneinander verwirbelt. Um eine gleichmäßige und gerade Nadelform zu erhalten, erfolgt das anschließende Rollen der Teeblätter in 2 Schritten.
Den Abschluss der Verarbeitung bildet die Endtrocknung, welche die Restfeuchte im Teeblatt auf etwa 5% reduziert. Wie in China üblich, folgt der Verarbeitung als letzter Schritt eine Qualitätssortierung, deren erlesenstes Resultat unser Enshi Yü Lü Jadetau ist.
Geschmack und Erscheinungsbild
Die Heißluftzufuhr während der Verarbeitung bewirkt eine leichte Graufärbung der fertig verarbeiteten nadelförmigen Teeblätter. Im Aufguss erstrahlen die selbigen dann allerdings wieder in sattem Hellgrün. Die jadegrün-gelbe Tasse gewinnt den Genießer mit einem komplexen, vegetal-würzigen Bouquet, welches sich im Geschmack, umspielt von frühlingfrisch-floralen Noten, wiederfindet.
Zubereitung
Für die Zubereitung des Enshi Yü Lü „Jadetau“ Grüner Tee empfiehlt sich die Orientierung an den für japanische Sencha-Tees geltenden Standards. Entsprechend sollte bei einer Dosierung von 2-3g/100ml die Aufgusstemperatur für den ersten, gut 1 Minute gezogenen Aufguss 75°C nicht überschreiten. Anschließend sorgt die graduelle Erhöhung der Aufgusstemperatur über 2-3 mögliche Folgeaufgüsse für eine optimale Ausbeute der Wirk- und Geschmacksstoffe im Teeblatt. Dabei kommt der zweite Aufguss mit 75°C und einer Ziehdauer von nur wenigen Sekunden aus. Ein dritter Aufguss darf dann etwas heißer (um 80°C) aufgegossen werden und wieder etwas länger ziehen (1 Min). Und auch ein vierter Aufguss mit kochend heißem Wasser (90-100°C) und einer Ziehdauer um 3 Minuten ist den Aufwand unbedingt wert.
Weitere chinesische Grüntees gibt es unter dem folgenden Link:
https://siam-tee.de/produkt-kategorie/tees-aus-china/gruener-tee/
Und Gyokuro-Tees aus Japan findet ihr hier:
https://siam-tee.de/produkt-kategorie/tee-aus-japan/gyokuro-tee/
Michael M. (Verifizierter Besitzer) –
Enshi Yü Lü „Jadetau“ grüner Tee aus der Provinz Hubei- die kleinen dunkelgrünen feinen Nadeln verströmen den Geruch nach frischem Gras, hier kommt bereits der Gedanke an einen japanischen Gyokuro auf, der Jadetau ist aber aus China. 11 g bei 75 Grad gebrüht für eine Minute und ich erhalte eine hellgrüne Tassenfarbe. Der Geschmack ist frisch und etwas fruchtig. Ähnlichkeit zu einem Sencha ist durchaus da. Allerdings empfinde ich diesen Tee mehr als eigenständig und der Jadetau besteht den Vergleich mit den Gyokuros auf jeden Fall.
Susanne A.-H. –
Jadetau-grüner Tee aus der Provinz Hubei in China.
Im Trockenzustand haben die Blätter eine recht dunkle, fast braune Farbe. Daher war ich beim Aufguss über die hellgrüne Tasse überrascht, die ich so nicht erwartet habe. Geschmacklich kommt der Tee für mich wie ein Sencha daher. Ähnlichkeiten mit einem Gyokuro konnte ich eher nicht feststellen. Der Geschmack ist sehr frisch und belebend. Florale Noten sind präsent. Nach dem dritten Aufguss bei der Gong Fu Cha-Variante ist dann auch Schluss. Der Tee ist unkompliziert und hat mir Spaß bereitet. Volle Punktzahl!
sandy.beer (Verifizierter Besitzer) –
Ich möchte dazu sagen, dass meine Bewertungen immer in Relation zu anderen Tees steht.
Der Enshi Yü Lü „Jadetau“ erhält von mir nicht die vollen Sterne, da ich hier immer an die japanischen Tees denken muss und das einfach nicht meine Richtung ist
Wer allerdings Sencha und co. mag: Definitiv einen Versuch wert.
Klaus M (Verifizierter Besitzer) –
Als „chinesischer Gyokuro“ beschrieben, war es ein Probieren wert. Für mich dennoch nur mittelmäßig.