Beschreibung
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Junshan Yinzhen Gelber Tee
Authentischer Junshan Yinzhen Gelber Tee ist die wohl rarste aller klassischen chinesischen Teesorten. Das liegt daran, dass die Verfügbarkeit dieser Teesorte an deren Herkunftsort, die weniger als 1 Quadratkilometer große Insel Junshan in Hunan’s Dongting-Lake gebunden ist. Denn hier entwickelten Mönche eines lokalen Tempels spätestens zu Zeiten der Ming-Dynastie (1368-1644) die Methode der Herstellung von gelbem Tee. Entsprechend ist ihr Junshan Yinzhen (= Junshan „Silver Needle“) die Mutter aller gelben Teesorten. Nicht, dass es derer viele gäbe…. An klassischen Sorten sind außer dem Junshan Yinzhen nämlich nur noch der Meng Ding Huang Ya (Sichuan) und der Mo Gan Huang Ya (Zhejiang) zu nennen. Dabei unterscheiden die Sorten sich in erster Linie durch den jeweils typischen Pflückstandard, aber auch durch Variationen in der Verarbeitung.
Als Mutter der gelben Teesorten hat Junshan Yinzhen von jeher einen festen Platz auf der Liste der „10 Großen Tees Chinas„. Nicht zu verwechseln ist er mit dem gleichermaßen namhaften Baihao Yinzhen, dem weißen Silver Needle Tee aus Fujian’s Fuding-Region. Denn trotz ähnlichen Aussehens und vergleichbarem Pflückstandard liegen durch die unterschiedliche Verarbeitung von weißem und gelbem Tee geschmacklich Welten zwischen den beiden Kategorien. Tatsächlich gibt es in China heute kaum noch Meister, welche die hohe Kunst der Verarbeitung von gelbem Tee beherrschen. Denn der gelbe Tee gilt als die komplexeste der 6 chinesischen Tee-Verarbeitungskategorien. Als Ergebnis werden auch in den klassischen Herkunftsregionen gelbe Teesorten heute häufig eher wie grüner Tee verarbeitet.
In alter Zeit war Junshan Yinzhen Gelber Tee einer der am höchsten wertgeschätzten kaiserlichen Tribut-Tees. Später soll dann auch Mao-Tse-Tung diesen Tee neben dem grünen Long-Jing-Tee seiner Heimat zu seinen Lieblingstees gezählt haben. Und der Siam Tee Shop macht auch bei dieser besonderen chinesischen Teespezialität keine Kompromisse und bietet seinen Kunden das Original aus dem Teegarten auf der Insel Junshan an…
Die Insel Junshan, der Tempel und der Teegarten
Junshan Island („Kaiserberg-Insel“) ist eine von vielen kleinen Inseln des Dongting-Lake in der chinesischen Provinz Hunan. Trotz ihrer geringen Fläche beherbergt der einstige daoistische Retreat eine ganze Reihe historischer Sehenswürdigkeiten. Zu diesen zählt beispielsweise der alte Tempel, welcher als Geburtsstätte des Junshan Yinzhen und damit des gelben Tees schlechthin gilt. Während die Kulturrevolution das Ende der religiösen Aktivitäten auf Junshan Island bedeutete, blieb der spirituelle Charakter eines der schönsten Teegärten Chinas erhalten. Dabei hebt sich die hier gedeihende, relativ großblättrige und für Junshan Yinzhen Pate stehende „Qun Ti Zhong“ Teepflanzenvarieteät mit ihren dicken, fleischigen Knospen deutlich von den sonst für Hunan typischen, eher kleinblättrigen Varietäten ab.
Insel Junshan + Tempel : Geburtsstätte des gelben Tees
Der sich über 53 ha erstreckende Teegarten ist Teil eines hochgradig biodiversen lokalen Ökosystems, in dem die Teepflanzen mit dem sie einbettenden, weitgehend naturbelassenen Wald praktisch verschmelzen. Dank der intakten Ökosystemen eigenen Selbstregulierungsmechanismen bedarf es hier weder Düngemittel noch Schädlingsbekämpfung. Obwohl die hier heimische „Qun Ti Zhong“ Teepflanzen-Varietät auch auf den umliegenden Inseln und Seeuferbereichen zuhause ist, kommt wirklich authentischer Junshan Yinzhen ausschließlich aus diesem Teegarten! Dies liegt zum einen an dem einzigartigen Terroir (Zusammenspiel zwischen Klima und Boden) der Insel. Zum anderen wird als Junshan Yinzhen gehandelter Tee der gleichen Varietät aus den umliegenden Gebieten insbesondere den hohen Anforderungen der authentischen Verarbeitung als gelber Tee häufig nicht gerecht. Entsprechend verwundert es auch nicht weiter, dass es sich bei dem hier gepflückten Junshan Yinzhen um eine der rarsten – und damit automatisch auch kostspieligsten – Teesorten Chinas handelt.
Naturnaher Teegarten auf der Insel Junshan
Junshan Jinzhen – Pflückung und Verarbeitung
Das Zeitfenster für die Pflückung von Junshan Yinzhen ist auf wenige Tage im frühen Frühling (März) beschränkt. Dabei unterscheidet man die Pflückung der noch ungeöffneten Knospe (Special Grade) und der gerade geöffneten Knospe (First Grade) in zeitlicher Abfolge. Demnach repräsentiert der Pflückstandard des First Grade jeweils 1-2 geöffnete und ein im Öffnen begriffenes Blatt. Aufgrund des verschwindend geringen Trockengewichts der jungen Knospen ist die Pflückung beider Pflückstandards mit einem außergewöhnlich hohen Pflückaufwand verbunden. Entsprechend gering ist mit wenigen Hundert Kilo die jährliche Gesamtkapazität des Teegartens. Hierzu beschäftigt die zugehörige Teefabrik, genau genommen die einzige Quelle authentischen Junshan Yinzhens, etwa 20 Mitarbeiter.
Die Verarbeitung von Junshan Yinzhen erfordert volle 3 Tage (72 Stunden). Auf das Welken der frisch gepflückten Teeblätter im Freien für ca. 10 Stunden folgt eine Sequenz verschiedener Röst- und Trockenstufen. Diese Sequenz wird zweimal von dem bis zu 48 Stunden und mehr in Anspruch nehmenden „Meng Huang“ unterbrochen. Dabei ist das „Meng Huang“ oder „Piling for Yello“ eine Besonderheit der Verarbeitung gelben Tees. Hierzu werden die Teeblätter zunächst in ein starkes, raues, feuchtigkeitsempfindliches Papier gepackt. Wegen des Sauerstoffmangels beginnt eine langsame Fermentation, während welcher der Tee sein spezifisches Aroma entwickelt. Dabei entsteht Wärme. Damit die Knospen nicht zu warm werden und die Fermentation gleichmäßig abläuft, werden die Päckchen während dieser Zeit immer wieder gewendet.
Wie bei grünem Tee und weißem Tee findet bei der Verarbeitung von gelbem Tee also praktisch keine, oder fast keine Oxidation statt. Der während des „Meng Huang“ erfolgende Fermentationsprozess nimmt den Teeblättern den frischen, „grünen“ Geschmack zugunsten eines sanft-runden, samtigen Geschmacks. Hierzu kommt beim Junshan Yinzhen eine charakteristische, dem spezifischen Terroir und der Varietät geschuldete harzig-süße Note.
Zubereitung
Zur Zubereitung des Junshan Yinzhen wird häufig ein hohes Glasgefäß empfohlen. Das hierbei zu beobachtende Absinken und Aufsteigen der senkrecht im Glas stehenden Nadeln ist zum einen natürlich eine Augenweise. Zum anderen kommen die geschmacklichen Eigenschaften dieser besonderen Kostbarkeit unter den chinesischen Tee-Klassikern im Glas am besten zur Geltung. Alternativ ist aber auch der Aufguss im Teekännchen, Gaiwan oder Shiboridashi durchaus genussreich. Bei der Zubereitung ist zu beachten, dass die Wassertemperatur 90 Grad betragen sollte (sprudelnd kochend heiß nach Beruhigen).
„Gong Fu“-Zubereitung
Die rituelle chinesische oder „Gong Fu“-Zubereitung besteht in der Zubereitung eines Tees über mehrere Aufgüsse. Dabei sind Ziehdauer und Anzahl der Aufgüsse an der Dosierung zu orientieren. Gute Ausgangsparameter für den Neueinsteiger in diese Teekategorie sind 5g/100ml und 30 Sekunden für jeden der ersten drei Aufgüsse. Folgeaufgüsse dann zunächst 45 Sekunden und 1 Minute, ab dem 5 Aufguss gern auch etwas länger ziehen lassen.
Westliche Zubereitung
Selbstverständlich kann man den Junshan Yinzhen aber auch auf eine eher „westliche“ Weise in einem bis max. zwei Aufgüsse zubereiten. Hierzu empfiehlt sich eine Dosierung von ca. 3,5g/100ml Wasser einer Temperatur von 90°C. Dann für einen ersten köstlichen Aufguss 2 Minuten ziehen lassen. Auch bei dieser Zubereitungsweise lohnen sich immer noch ein zweiter und ein dritter Aufguss!
David Astor (Verifizierter Besitzer) –
Junshan Yinzhen, Siam Tee Shop. Wer sich ein wenig auskennt weiß, dass es sich hierbei um eine absolute Rarität handelt. Es handelt sich um einen gelben Tee. Zudem stammt er von einer winzigen Insel. Diese Sorte Tee wird nur dort produziert und hat aus diesem Grund nur eine kleine Ernte. Als erstes viel mir der Pflückstandart auf. Es sind winzige, sich gerade öffnende Blattknospen. Es müssen tausende in der kleinen Packung sein. Sie gehören mit zu den winzigsten Knospen die mir zu Augen gekommen sind.
Geschmacklich und vom Geruch her schlägt dieser Tee in keine bekannte Richtung aus. Die wenigen gelben Tee´s die ich verkostet habe haben mit diesem rein gar nichts zu tun.
Im ersten Aufguss erinnert er mich ein wenig an den SilverCloud. Zu beschreiben ist dieser Tee einer der schwersten, da er sich in jedem Aufguss ändert und jeder einzelne der Aufgüsse derart komplex ist, dass man ihn mehrmals verkosten muss um ihn in der richtigen Richtung zu beschreiben. Er hat Anteile von gelben Obst (Birne / Melone), zugleich ist er in den früheren Aufgüssen cremig und likörartig, was mit der Anzahl der Aufgüsse verschwindet. Süße bleibt vorhanden. ganz dezent. Im Anklang spritzig und im Abgang leicht trocken werdend.
Für jeden Teefan zu empfehlen. Als ich ihn gesehen habe musste ich zuschlagen. Viel gibt es davon nicht und die Erfahrung war mir den Preis wert.
Susanne Apel-Hallassek –
Ein sehr besonderer Tee, von einer kleinen Insel stammend. Daher besonders rar. So war ich froh, eine Probe beim letzten Einkauf bekommen zu haben. Vielen Dank!
Ich habe den Tee im Gaiwan mit 90 Grad heissem Wasser aufgegossen und dann genossen. Die ersten beiden Aufgüsse empfand ich auch als cremig, mit einer süßlichen Note. Weitere Aufgüsse veränderten sich in Nuancen. Für einen gelben Tee recht ergiebig. Auch das Blattgut habe ich im trockenen Zustand ausgiebig bewundert! Ein Tee zum Genießen, der die volle Aufmerksamkeit verdient. Gehört ja auch zu den Top 10 der chinesischen Tees!
Jürgen (Verifizierter Besitzer) –
Der zartgelben Tasse entsteigt ein sanfter, süßlich-floraler , bisweilen würziger Duft. Im Geschmack finden sich Merkmale, die ich ansonsten mit grünem als auch weißem Tee assoziiere. Neben einer floralen, nektarartigen Süße, schmecke ich Anklänge von Cerealien und eine herb würzige Note, die ich in Ermangelung eines besseren Vergleichs mit dem Duft frischen Kiefernharzes beschreiben möchte. Eine besonders in den ersten Aufgüssen vorhandene sehr subtile Adstringenz rundet das Geschmacksprofil ab. Insgesamt bietet der Tee ein sehr sanftes, samtig weiches Mundgefühl.
Der hohe Pflückstandard und die sorgfältige Verarbeitung werden 1:1 in Optik und Geschmack des Junshan Yinzhen übertragen.
Zubereitung: 5g/120ml fast kochendes Wasser
Ziehzeiten: 30, 30, 30, 40, 50, 60s
sandy.beer (Verifizierter Besitzer) –
Jaaaa, das ist er nun, der echte gelbe Vertreter, wo ich den Special Grade so schätze …
Der Unterschied, warum ich den Special deutlich lieber mag, liegt sehr nahe. Der ist eher grüner als gelber Tee und daher mein Beuteschema.
Dieser gelbe ist ein toller Vertreter seiner Art, nussig, nicht bitter, röstig, würzig.
Wer sich an gelbem Tee probieren möchte, hat hier eine tolle Einstiegsklasse.
Michael M. (Verifizierter Besitzer) –
Junshan Yinzhen Gelber Tee First Grade (Insel Junshan) –
Einen floralen, frischen Duft mit einer Nuance von Schoko, haben die fein gerollten grünen Blätter. Bei 90 Grad etwas weniger als 1 min (9 g bei 500ml) gebrüht, ergibt sich eine helle gelbliche Tassenfarbe. Der Geschmack ist wie schon beim Special Grade lieblich, mit einer geringen Süße, mit floralen Noten. Wie der Special Grade ein äußerst feiner Tee.
MR (Verifizierter Besitzer) –
Weniger komplex und edel als der special grade, aber auf gute Art und Weise simpler, mehr etwas für jeden Tag.
Klaus M (Verifizierter Besitzer) –
Gelbe Tees können recht „schwierig“ sein, habe zwiespältige Erfahrungen. Dieser hier macht seiner Beschreibung als „Mutter aller Gelben Tees“ aber alle Ehre. SEHR lecker, angenehm („westl.“ Bereitung bei 90°, 2 Min.), für Taoisten des Probierens würdig!
Clemens –
Beim Öffnen der Packung fällt sogleich der sehr aromatische Duft nach frischgebackenem Brot und dezentem Parfüm auf. So ist auch der erste Aufguss, sehr satt und intensiv brotig, rund, mundfüllend, eine leichte Süße, auch nicht ein Hauch von Bitterkeit. Dass ein Tee nach einer empfohlenen Ziehzeit von einer halben Minute (ich habe ihn etwa 40 Sekunden ziehen lassen) bereits eine solche Aromafülle entfalten kann, hat mich fasziniert. Trotz des hohen Preises: unbedingt sein Geld wert!
Diese „vollkommene“ Intensität wird mit dem zweiten Aufguss (eine Minute) nicht mehr ganz erreicht, aber immer noch lecker; jetzt ein sozusagen „irdischer“ Tee. Die folgenden Aufgüsse bei längerer Ziehdauer lassen an satter Kraft bald deutlich nach, bieten aber nach wie vor angenehmen Teegenuss. Ich habe ihn sechs oder sieben Mal aufgegossen, zum Schluss den Tee einfach in der Kanne gelassen.
M.Fischer (Verifizierter Besitzer) –
Ein durch und durch edler Tee. Elegant im Geruch beim Öffnen der Packung, die getrockneten Blätter optisch wunderschön anzusehen, schließlich goldfarben in der Tasse mit überragendem Eindruck. Geschmacklich ist der Tee sehr weich und angenehm, mit dezent floraler Süße – in etwa wie Nektar oder Honigtau – und einem leicht würzig-malzigem Unterton. Der Tee war selbst nach mehreren Aufgüssen gut zu trinken, ohne jeglichen bitteren Nebengeschmack.
Beeindruckend fand ich, wie lange der angenehme Eindruck, der beim Trinken des Tees im Gaumen entsteht, noch über den Tag nachwirkt. Man fühlt sich damit fast ein bisschen als wär’s „walking on sunshine“ – egal bei welchem Wetter. Ein idealer Tee, um schöne Stunden zu feiern und schwere Stunden zu vergolden.