Beschreibung
Gelber Tee
Gelber Tee ist sowohl eine der ältesten als auch eine der seltensten Teesorten Chinas. Dabei geht das Prinzip seiner Herstellung zurück bis in die Zeit der Tang-Dynastie (617 – 907). Allerdings wurde Tee zu jener Zeit noch gepresst, um ihn dann in pulverisierter Form in heißem Wasser zuzubereiten. Den gelben Blatt-Tee, wie wir ihn kennen, gibt es dagegen erst seit der Ming-Ära (1368-1644). Bereits zu jener Zeit war die Beherrschung der ursprünglich von Zen-Mönchen entwickelten Verarbeitungsmethode das Privileg einiger weniger Meister. Große Berühmtheit erlangte schon damals vor allem der gelbe Tee von der Insel Junshan in Hunan’s Dongting-See (Junshan Yinzhen). Aber auch gelbe Tees vom Huoshan (Anhui) und vom Mengding Shan (Sichuan) genossen bereits früh den Status kaiserlicher Tribut-Tees. Dabei unterscheiden sich gelbe Teesorten verschiedener Herkunft meist im Kultivar, aber auch hinsichtlich einzelner Verarbeitungsmerkmale.
Huang Ya Yellow Tips
Unser Huang Ya Yellow Tips („Huang Ya“ = „Gelbe Knospe“) kommt aus Yunnan’s Simao-Region. Er steht in der Tradition des gelben Tees vom Mengding-Berg. Wie dieser weist er typischerweise einen Pflückstandard von 1+1 auf. Das heißt, jeweils eine noch ungeöffnete junge Frühlingsknospe zusammen mit dem jüngsten daran anliegenden Blatt qualifizieren sind zur Pflückung qualifiziert.
Nun hat sich daran, dass nur wenige Meister die überaus sensible Herstellung von gelbem Tee beherrschen, bis heute nichts geändert. Vielmehr scheinen proper verarbeitete gelbe Tees sogar immer seltener zu werden. Dies macht unseren Huang Ya Yellow Tips zu einem echten Glücksfall!
Verarbeitung
Die Besonderheit des gelben Tees – sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich der ihm nachgesagten gesundheitlichen Wirkungen – liegt in seiner Verarbeitung. Wie bei der Herstellung von grünen Tee stoppt man nach auch bei der Verarbeitung von gelbem Tee zunächst durch Erhitzen die Oxidationsprozesse im frisch gepflückten Teeblatt. Für unseren Huang Ya Yellow Tips erfolgt dies auf traditionelle Weise in einer großen Wok-Pfanne. Um eine gleichmäßigen Prozess zu gewährleisten und das Verbrennen einzelner Teeblätter zu verhindern, bewegt man diese während des Erhitzens ständig von Hand.
Anders als bei der Verarbeitung von grünem Tee folgt auf den Oxidationsstopp nicht direkt die Endtrocknung. Stattdessen wickelt man die noch warmen und recht feuchten Teeblätter zunächst geschichtet in Tücher ein. Die hierdurch bewirkten Fermentierungsprozesse sind überaus sensibel und erfordern punktgenaues Timing. Deshalb packt man die Teeblätter zwecks Prüfung und erneuter Umschichtung während des Prozesses mehrfach aus und wieder ein. Während dieses Prozesses zerfällt das Grünpflanzen typischerweise eigene Chlorophyll im Teeblatt. Stattdessen bildet sich der gelbe Farbstoff Xanthophyll. Erst nach Erreichen des optimalen Fermentierungsgrades folgt die Endtrocknung.
Geschmack und Erscheinungsbild
Das Ergebnis ist eine visuell wie olfaktorisch ansprechende 1:1-Mischung aus weißen Knospen und gelb-grün schimmerndem Blattanteil. Dabei erscheint der Geschmack der sich im Aufguss ergebenden honiggelben Tasse ähnlich komplex wie die diesen erzeugende Verarbeitungsmethode…
Ein mildes, von fruchtig-süßen und heuartigen Noten geprägtes Geschmacksbild ergibt sich bei niedrigeren Aufgusstemperaturen und kurzer Ziehdauer. Erhöhte Aufgusstemperaturen dagegen verleihen dem Tee zum einen mehr geschmackliche Tiefe und Vielschichtigkeit. Parallel hierzu entwickeln sich allerdings auch bittere, leicht adstringierende Noten, die den Tee so manchem Teefreund durchaus auch verleiden können. Für den Huang Ya Yellow Tips empfieht sich deshalb eine besonders achtsame, an die eigenen geschacklichen Präferenzen angepasste Zubereitung.
Zubereitung
Für einen von milder Süße, heuartigen und roten Beerenfrüchten geprägten ersten Aufguss ca. 2,5-3g/100ml mit Wasser einer Temperatur um 80°C übergießen und 2 Minuten ziehen lassen. Weitere 2 schmackhafte Aufgüsse sind möglich, wobei sich hierbei ein Experimentieren mit Aufgusstemperatur und Ziehdauer empfiehlt. Bei gleichbleibender Aufgusstemperatur darf ein zweiter Aufguss bis zu 1 Minute, ein dritter Aufguss dann wieder 2 Minuten ziehen.
Wer zugunsten gesteigerter geschmacklicher Tiefe und Komplexität auch eine etwas bittere Note sowie eine gewisse Adstringenz in Kauf zu nehmen bereits ist, gießt die beiden Folgeaufgüsse mit progressiv steigender Wassertemperatur (kochend heiß im 3. Aufguss) auf. Auf diese Weise gelangt man zusätzlich in den Genuss des vollen Spektrums an den im „gelben“ Teeblatt enthaltenen Geschmacks- und Inhaltsstoffen.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.