Beschreibung
Gyokuro Tokiwa
Gyokuro „Tokiwa“ ist ein japanischer Vollschatten-Tee (Gyokuro = Vollschatten) aus der Hauptpflückung (Mai) in Japans zweitgrößter Teeanbauregion, dem Gebiet um Kagoshima, Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur auf der Insel Kyushu, auf dem südlichsten Zipfel Japans.
Der Name „Tokiwa“ leitet sich zum Einen von dem altjapanischen Wort für die ewig grüne Farbe der Natur her. Zum anderen erinnert er an den gleichnamigen Maler Tokiwa Mitusnaga , der in der späten Heian-Periode tätig war. Während eben jener Zeit brachte der buddhistische Mönch und Zen-Gelehrte Eisan zum ersten Mal Tee-Samen aus China nach Japan. Entsprechend gilt diese Ära als Zeit der Grundsteinlegung für die japanische Teekultur. Dank der Nähe der Teegärten zu dem noch aktiven Vulkan „Sakurajima“ gedeiht unser Gyokuro Tokiwa in besonders reichen Böden. Ein weiterer begünstigender Faktor für die Anreicherung von Wirk- und Aromastoffen in den Blättern der Teepflanze ist das für den Teeanbau wie geschaffene milde Klima der südlichen Kagoshima-Region.
Ein Merkmal des Gyokuro Tokiwa ist dessen hochwertiger Blattgrad. Zum Ausdruck kommt dieser in der smaragdgrünen Farbe der schönen langen Nadeln und intensiv leuchtenden jadegrünen Tasse. Dabei tut die außergewöhnliche Sanftheit des runden Geschmacksbildes ein Übriges, um Gyokuro Tokiwa als perfekten Einstieg in die Welt der (Voll-) Schattentees zu qualifizieren. Gleichzeitig qualifizieren der harmonische und erhabene Geschmack dieses Tees Gyokuro Tokiwa als beliebten Begleiter gestandener Gyokuro-Liebhaber.
Unmittelbar nach der Verarbeitung vakuumiert der Erzeuger dieses Gyokuro den Tee und versendet ihn in alle Welt. Hierdurch bleiben die Wirkstoffe, das duftig frische Aroma und der intensive Geschmack des Tees bis zum Genuss in Ihrer Tasse erhalten.
Was ist Gyokuro?
Erstes charakteristisches Merkmal der Herstellung von Gyokuro Tee ist die ca. 3-wöchige „Einhausung“ der Teegärten vor der Ernte. Hierzu dienen jeweils mehrere Lagen engmaschiger Netze, die bis zu 90% des Sonnenlichts herausfiltern. Der weitgehende Entzug von Licht während dieser Phase bewirkt Aktivitäten in der Teepflanze, die eine veränderte Zusammensetzung der Inhaltsstoffe zur Folge haben. Folgen hiervon sind ein erhöhter Anteil an Aminosäuren (insbes. Theanin) und Alkaloiden (insbes. Koffein, Theophyllin). Außerdem bewirkt die Beschattung eine Reduktion der Bitterstoffe (insbes. Catechine) im Teeblatt. Als Folge hiervon weist der resultierende Tee geschmacklich eine deutlich höhere Süße sowie die Herausbildung des für Gyokuro typischen „umami“-Geschmacks auf. Und auch das Duftaroma und die tiefgrüne Farbe des Tees gewinnen durch die Beschattung an Intensität.
Das zweite definitorische Merkmal von Gyokuro Tee ist die Verwendung von „Tencha“ anstatt des ganzen Teeblattes. Dabei ist „Tencha“ das von Astresten und Blattrippen befreite Teeblatt. Entsprechend ergibt sich für die Herstellung von Gyokuro zusätzlich zum Beschattungsaufwand ein weiterer aufwändiger Verarbeitungsschritt. Dementsprechend bestehen die beiden Hauptunterschiede der Gyokuro-Verarbeitung zur Herstellung von „Kabuse“-Tee in Beschattungsgrad und Blattmaterial. Denn zum einen bedient sich die Kabuse-Methode zur möglichst naturgetreuen Nachstellung der Lichtverhältnisse in der Natur vergleichsweise grobmaschiger Netze („Kabuse“-Netze: ca. 50% UV-Filterung). Und zum anderen findet bei der Herstellung von Kabuse-Tee das ganze Teeblatt Verwendung.
Für eine optimale Erschließung der Inhaltsstoffe und zum Schutz vor Oxidationsprozessen werden die frisch geernteten tiefgrünen Teeblätter unmittelbar nach der Pflückung gedämpft, gekühlt, gerollt und getrocknet. Der einzigartige, intensiv süßliche „umami“-Geschmack ist dafür verantwortlich, dass Gyokuro in Japan allgemein als die delikateste aller japanischen Teesorten gilt.
Zubereitung
Wenn man Gyokuro-Tee wie einen gewöhnlichen Sencha-Tee zubereitet, erschließt sich der besondere Charakter dieser speziellen Teesorte nur begrenzt. Um in den vollen Genuß der geschmacklichen Vorzüge dieser speziellen Teesorte zu gelangen, empfiehlt sich daher ein spezifischer Ansatz. Dabei stehen drei Zubereitungsparameter besonders im Vordergrund, namentlich Dosierung, Wassertemperatur und Ziehdauer. Im Vergleich zur Zubereitung eines gewöhnlichen Grüntees ist die optimale Dosierung eines Gyokuro höher, die Wassertemperatur niedriger und die Ziehdauer kürzer. Entsprechend empfehle ich als Ausgangspunkt für eigene Explorationen den folgenden Ansatz:
Zuerst 4g Teeblätter per 100ml Wasser mit Wasser einer Temperatur um 65°C übergießen. Dann 1 Minute ziehen lassen für einen ersten Aufguss. Anschließend ergibt sich ein weiterer wohlschmeckender Aufguss mit stark verkürzter Ziehdauer (annähernd null, aufgießen und gleich ausgießen). Danach für weitere Aufgüsse Temperatur und Ziehdauer jeweils leicht erhöhen.
Wasser
Wie für alle Teesorten gilt auch hier: je weicher (kalkarm) das Wasser, desto besser.
Gefäß
Am besten geeignet für die Zubereitung japanischer Grüntees wie Gyokuro, Sencha-, Bancha- oder Kabusecha-Tees sind Teekännchen aus Ton. In Japan sind dies in der Regel die japanische Seitengriff-Teekanne (Kyusu) oder das Shiboridashi. Aber auch eine Teekanne im chinesischen Stil verricht letztlich natürlich den gleichen Dienst. Und auch mit Porzellan- und Glas-Teekannen lassen sich vergleichbar gute Ergebnisse erzielen.
Gyokuro Tokiwa als Kaltaufguss
Shincha-Tees sind besonders gut für erfrischende Kaltaufgüsse und den Genuss als Eistee geeignet. Für den Kaltaufguss empfiehlt sich eine Ziehdauer von 20-30 Minuten in Wasser von Zimmertemperatur unter Verdopplung der Menge der verwendeten Teeblätter. Auf Eis serviert ein einzigartiger Genuss vor allem an heißen Tagen!
Weitere Informationen zu Arten japanischer Grüntees
Weitere Informationen zu Gyokuro und anderen japanischen grünen Teesorten liefert mein einschlägiger Artikel im Siam Tee Blog:
Uwe –
Top in dieser Preis/Leistung – lange, feine Nadeln mit sehr schönem Blatt – mit sehr vollem Umami, nicht zu süß … Gesamtkörper sehr ausgewogen … !!!
Meine Empfehlung für alle (>=guten) Gyokuro: 5g im Shiboridashi
1. mit 30 ml bei 50°C – 2 min.
2. mit 30 ml bei 55°C – 2,5 min.
3. mit 30 ml bei 60°C – 3 min.
4. mit 30 ml bei 65°C – 3,5 min.
5. mit 100 ml bei 65°C – 5 min.
6. möglich
Versucht es einmal … Geschmacksexplosionen mit Suchtpotential
Jens Z. (Verifizierter Käufer) –
Der Tokiwa Gyrokuro zeichnet sich schon durch sein optisches Erscheinungsbild aus. Lange dunkelgrün-glänzende nadelförmige Blätter. So gut wie kein Staub dazwischen, was warscheinlich zu der relativ klaren Tasse beiträgt.
Der Tee zeigt für meinen Geschmack noch etwas zu viele Bitterstoffe und etwas zu wenig Süße.
Für diesen Preis aber ein sehr, sehr gutes Angebot.
Der Koffeingehalt ist ordentlich. Regt an, der Tee.
Als „Alltags Gyrokuro“ sehr zu empfehlen.
K. Hörchner (Verifizierter Käufer) –
Feiner Geschmack. Preis/Leistung stimmen hier.
Michael M. (Verifizierter Käufer) –
Gyokuro Tokiwa – ein frischer grasiger Geruch beim Öffnen der Packung, sehr fein gerolltes, dunkelgrünes Blatt. Die Nadeln haben eine Länge von knapp 1 cm. Bei 67 Grad und 2min Ziehzeit ergibt sich eine klare helle grüne Tassenfarbe. Ein leichter blumiger Duft. Frischer leichter Geschmack mit einer süßlichen Note im Abgang. Ein beschwingter Tee.