Beschreibung
Mountain-Grown Roasted Bancha (Hojicha)
Dieser Tee kommt zu uns von Tea Crane, einem auf naturnah kultivierte Tees von Kleinerzeugern spezialisierten Händler in Japan. Der Betreiber, Tyas Sösen, ist ein gebürtiger Belgier, der seit jungen Jahren in Japan lebt. Dort hat er als jüngster offiziell zertifizierter Teemeister ausländischer Herkunft das Teehandwerk von der Pike auf erlernt. Seine Liebe zu den traditionellen japanischen Sencha-Tees regionaler Prägung kulminierte schließlich in der Gründung von The Tea Crane. Die zugrundeliegende Philosophie ist dabei eine Rückkehr zum ursprünglichen japanischen Sencha. Das heißt, die Kultivierung erfolgt frei von künstlichen Düngemitteln und Pestiziden. Darüber hinaus bedeutet es eine Verarbeitung, die frei ist von den für die Teeherstellung in Japan heute vielfach charakteristischen industriellen Massenprozessen. Dies macht auch diesen gerösteten Bancha-Tee zu einem naturnah kultivierten Hojicha traditioneller Prägung.
Mountain-Grown Roasted Bancha – Hojicha
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Als Bancha-Tee bezeichnet man generell aus älteren, größeren sowie außerhalb der normalen Pflückzeit eingebrachten Teeblättern hergestellte japanische Grünteesorten. Dabei dient solche Pflückung einerseits der Pflege der Teebüsche im Sinne eines verstärkten Austriebs junger Sprosse. Andererseits ist der Genuss des resultierenden, vergleichsweise preisgünstigen Tees tief in der japanischen Alltagskultur verwurzelt.
Zum Hojicha werden die zunächst als grüner Tee verarbeiteten Teeblätter durch intensives späteres Rösten. Das Ergebnis ist ein wohlschmeckender Durstlöscher für praktisch alle Gelegenheiten des japanischen Alltags. So trinkt man Hojicha in Japan traditionell sowohl bei der Arbeit als auch zum Essen oder anderweitig zuhause im Familienkreis. Aufgrund des eher geringen Koffeingehalts ist der Tee für Kinder wie für Erwachsene sowie auch für den Genuss am Abend bestens geeignet. Dabei besticht der Hojicha geschmacklich mit mildem Röstgeschmack, nussiger Note und einem würzigen Anklang von Anis und Zedernholz.
Der Teegarten / Der Betreiber
Der zugehörige Teegarten liegt in Tsukigase, einer südöstlich von Kyoto und Osaka gelegenen Stadt in Japans Nara Präfektur. Nach 30 Jahren pestizidfreier Kultivierung (seit 1984) verzichtet man hier seit 2011 ganz bewusst auch auf den Einsatz jeglicher tier-basierter Düngemittel. Seitdem finden ausschliießlich Blatt- und Astreste aus den umliegenden Wäldern im Teegarten Verwendung. Diese dienen einerseit zur Hemmung des Unkrautwachstums. Andererseits liefert ihre Zersetzung dem Boden natürliche Nährstoffe, von denen wiederum die Teebüsche profitieren.
Tsukigase Teegarten in Nara, Japan
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Fumiaki Iwata, der Betreiber des Teegartens, ist der 17. Erbfolger der Iwata-Familie in Tsukigase, Nara Präfektur, Japan. Der studierte Landwirt fungierte nach seiner Graduierung von Tokyos Landwirschafts-Universität zunächst in leitender Position bei Tsukigase Kenkō Chaen. Dort avancierte er bald zum Präsidenten des auf organischen Teeanbau spezialisierten Unternehmens. Im Jahr 2001 schließlich zog er sich aus dem Büroleben zurück, um sich ganz der familieneigenen Teefarm zu widmen.
Fumiaki Iwata
Die Zubereitung – 90°C
Da der Mountain-Grown Roasted Bancha praktisch keine Bitterkeit kennt, ist kochend heiß (90-100°C) die beste Aufgusstemperatur. Dosierung und Ziehdauer dagegen sind bei diesem Hojicha von einer gewissen individuellen und situativen Beliebigkeit geprägt. Das heißt, je mehr Teeblätter – 2-3g/100ml sind eine gute Ausgangsbasis – und je länger die Ziehdauer, desto intensiver das Geschmackserlebnis. Dabei hängt die Anzahl möglicher Aufgüsse wie immer von der Ziehdauer ab. Das heißt, bei länger gewählter Ziehdauer von 3-5 Minuten erschöpft der Hojicha sich in einem Aufguss. Lässt man ihn dagegen kürzer ziehen (1-2 Minuten) sind auch bei diesem Tee bis zu 3 Aufgüsse möglich.
Eine Übersicht über die Geschichte und Grundtypen von grünem Tee in Japan liefert der folgende Blog-Artikel:
März 2015: Grüner Tee in Japan – Geschichte und moderne Ausprägung
Weitere Bancha-Tees im Siam Tee Shop gibt es unter dem folgenden Link:
https://siam-tee.de/produkt-kategorie/tee-aus-japan/bancha-tee/
Jürgen –
Betrachtet man die dunkelbraunen, an Herbstlaub erinnernden Teeblätter, fällt es schwer den Grüntee, der diesem als Grundlage diente darin zu erkennen. Die Ursache hierfür liegt in einem zusätzlichen Arbeitsschritt, den dieser unbeschattete Bancha Grüntee nachdem er gedämpft, gekühlt, gerollt und getrocknet wurde, erfährt. Eine spezielle Röstung gibt dem Tee dann nämlich sein spezielles Aussehen, verleiht ihm den markanten Duft und letztlich auch seinen Namen Hojicha, was nichts anderes als „ Rösttee“ bedeutet.
Als ich den ersten Schluck probiere, fühle ich mich sofort an einen gerösteten Ti K(G)uan Yin erinnert, den ich vor einiger Zeit mal gekostet und auch vorgestellt habe. Tatsächlich ähneln sich die Tees in ihrem Geschmacksprofil, obwohl sie aus unterschiedlichen Teeanbaugebieten stammen ( Japan, Taiwan ), jeweils anderen Kultivaren hergestellt werden, und nicht zuletzt völlig verschiedene Tees sind ( Grüntee, Oolong) derart, dass ich kurz an meinem Geschmack zweifle. Selbst der Duft nach Röstaromen und Muckefuck ( ein Kaffee-Ersatz Getränk aus der DDR) gleicht dem des gerösteten TGY verblüffend.
Im Mundraum sind es dann vor allem dominante Röstaromen und der unvergleichliche Geschmack nach kandierten Äpfeln, die in mir zum einen sofort Kindheitserinnerungen an Jahrmärkte und Rummel erzeugen, und mich gleichzeitig wieder Parallelen zum bereits mehrfach erwähnten gerösteten TGY ziehen lassen. Diese Röstaromen erweisen sich zusammen mit einer lang anhaltenden Süße im Abgang als sehr persistent, und verlängern damit das eigentliche gustatorische Erlebnis noch weit nach dem Genuss der letzten Tasse.
Ein nicht unwillkommener Nebeneffekt der starken Röstung ist die Koffeinarmut des Tees, was ihn für empfindlichere Genießer zu einem idealen Begleiter auch in den späten Nachmittags- oder Abendstunden macht.
Zubereitung: 5g/200ml 80-90 Grad heißes Wasser
Ziehzeiten: 60, 90, 150s, 4, 8 Minuten
Michael M. (Verifizierter Besitzer) –
Mountain-Grown Roasted Bancha (Hojicha)- Jap. grüner Tee von The Tea Crane – ca. 2-3 cm lange gerollte und geröstetes Blattwerk. Der Geruch ist malzig und etwas geröstet. 8g mit ca. 400 ml bei 95 Grad für 2 min. Ziehdauer, ergibt eine klare, rotbraune
Tassenfarbe. Der Duft des fertigen Bancha ist malzig mit blumigen, süßlichen Noten. Malzig süß ist auch der Geschmack. Auch hier sind florale Noten vorhanden. Man vermag auch eine leichte Holzige, geröstete Note zu schmecken. Ein Hojicha aus traditionellem Anbau, mit süffigem Potential.
Susanne A.-H. –
Roastet Bancha
Ein wirklich spezieller Tee, den ich vorher so noch nie getrunken habe. Eigentlich bin ich ein Freund von Bancha als unkomplizierten Tee, den man zu jeder Tageszeit gut trinken kann. Diese geröstete Variante konnte mich nicht wirklich überzeugen. Schon der Duft des Blattguts hat mich nicht begeistert, beim Geschmack war es dann genauso. Die Röstaromen sind nicht meine Welt und haben mich anfangs an dünnen Kaffee erinnert. Da aber alles andere dadurch überlagert wird, hat dieser – sicher interessante – Tee meinen Geschmacksnerven nicht gefallen können.
Wolfgang –
Ein wunderbarer Hojicha mit süßer und fruchtiger Note. Die Röstaromen halten sich wunderbar im Hintergrund und geben mit der Süße ein tolles Wechselspiel.
Klare Empfehlung!
MR –
Dominante Röst-Noten, Richtung Kaffee, malzig, gepaart mit schönen floralen Noten und einer leichten Süße.
Clemens (Verifizierter Besitzer) –
Eine sehr interessante, ganz anders schmeckende Alternative zu den normalen japanischen Grüntees.
Man muss allerdings besonders beim ersten Aufguss aufpassen, dass der Tee nicht bitter wird, was mir mitunter nicht gelungen ist. Dann hilft verdünnen. Wenn man ihn so hinbekommt, dass der Geschmack maximal voll bei minimaler Bitterkeit rüberkommt, ist er wahrlich ein voller Genuss. In jedem Fall kann man ihn immer nahezu „unendlich“ oft aufgießen, und er verliert seinen intensiven, leicht adstringierenden Geschmack lange Zeit nicht, der ein wenig an stark geröstete Mate erinnert. Schöne Sache!
sven.lohrey (Verifizierter Besitzer) –
Der Geruch des trockenen und nassen Blatts wird dominiert von wunderbar warmen Röstaromen, aber auch etwas florales und ganz dezente fruchtige Noten mischen sich darunter. Irgendwie fühle ich mich dabei an den einen oder anderen Yancha erinnert… 3g/100ml ergeben bei einer Minute Ziehzeit und 90 Grad im ersten Aufguss eine hellbraune Tasse mit weichem, rundem Mundgefühl, null Bitterkeit und malzig-röstigen Noten. Auch nach Erhöhen der Ziehzeit auf zwei Minuten beim zweiten Aufguss ist keine Bitterkeit zu erkennen, ich habe aber das Gefühl noch ein wenig mehr Geschmack herauskitzeln zu können und freue mich, weiter mit diesem Tee zu experimentieren!