Beschreibung
Margaret’s Hope First Flush – zum Vergrößern Bild klicken
Die indische First Flush Season
Auch wenn uns der Begriff „First Flush“ vorwiegend aus Indien bekannt ist, heißt das nicht, dass es „First Flushes“ – erste Frühlingsernten – nur dort gäbe. Vielmehr genießt die erste Ernte des jungen Frühlings nach der Winterpause eigentlich überall, wo Tee angebaut wird, einen besonderen Stellenwert. Der Hauptgrund hierfür ist die besonders hohe Konzentration an Wirkstoffen im jungen Teeblatt nach der „Winterpause“. Tatsächlich wird in allen traditionellen Teeanbaugebieten der Erde während der kühleren Jahreszeit für mehrere Monate nicht gepflückt. Aber nicht nur die Pflückpause beschert den Teepflanzen Erholung. Dazu kommt, dass das kühle Klima – insbesondere in Verbindung mit Feuchtigkeit und Nebel – den Pflanzen guttut und die Anreicherungen von Wirkstoffen in der Teepflanze fördert. Im Frühling, wenn es wärmer wird und die Tage länger werden treibt die Pflanze diese Wirkstoffe dann verstärkt in die jungen Blätter und Knospen. Und das… kann man schmecken!
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Gemeinhin werden Darjeeling-Tees der Kategorie „schwarzer Tee“ zugerechnet. Allerdings will der typische „moderne“ DJ FF weder auf den ersten noch auf zweiten Blick unserem Bild eines schwarzen Tees entsprechen. Während das Blattmaterial des gesamte Farbspektrum von grün über braun bis schwarz aufweist, sind Darjeeling First Flushes auch geschmacklich eine Kategorie für sich. Und eine, die weltweit viele Freunde gefunden hat…
Margaret’s Hope First Flush 2024 – Der Teegarten
Der Margaret’s Hope Estate liegt im nördlichen Teil von Darjeelings Kurseong Valley. Dort erstreckt er sich über Höhenlagen zwischen 950 und 1830 Metern und deckt dabei ein 361 Hektar großes Areal ab. Ursprünglich unter dem Namen „Bara Rington“ gegründet, besteht der Teegarten offiziell seit 1867. Zufolge einiger Quellen reichen erste Teepflanzungen am Südwestufer des Balsun River jedoch bis in die 1830er Jahre zurück. Jedenfalls überwiegen in Margaret*s Hope bis zum heutigen Tag die dort ursprünglich gepflanzten China-Teebüsche.
Anfang des 20. Jahrhunderts war der Betreiber des Teegartens ein in London ansässiger Brite namens Mr. Bagdon. Dieser pflegte regelmäßig nach Darjeeling zu reisen, um seinen Teegarten zu besuchen. Einmal, im Jahr 1927, begleiteten ihn auch seine Frau und seine beiden Töchter auf eine solche Reise. Insbesondere Margaret, die jüngste Tochter, soll sich auf Anhieb in den Estate und die umliegende Landschaft verliebt haben. Als die gemeinsame Heimreise nahte, wurde Margaret sehr traurig. Es heißt, ihr größter Wunsch sei es gewesen, wieder an diesen Ort zurückkehren zu dürfen.
Aber das Schicksal hatte andere Pläne. Während der langen Überfahrt wurde Margaret von einem schweren tropischen Fieber befallen, dem sie schließlich erlag, noch bevor das Schiff England erreichte. Ihr Vater war fortan vom Gram gebeugt über den Verlust seiner jüngsten Tochter. Deshalb verbrachte er sogar noch mehr Zeit auf seinem Darjeeling Tee-Estate, wo ihm Jahre später der Geist seiner toten Tochter begegnet sein soll. Und es soll diese Vision gewesen sein, die ihn schließlich zur Namensänderung des Teegartens bewegte. So wurde – in ewigem Gedenken an den sehnlichsten Wunsch seiner Tochter zu Lebzeiten – aus Bara Rington Margaret’s Hope.
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Tee aus Indien im Siam Tee Shop
Der nachhaltige Trend zu mehr Qualität beim Tee auf dem westlichen Markt während der vergangenen Jahre zeitigt auch in Indien zunehmend süße Früchte. Jahr für Jahr wetteifern die großen Tee-„Estates“ in Darjeeling mittlerweile um die Anerkennung des Marktes für den besten „First Flush“, „Second Flush“ oder „Autumnal“ der jeweiligen Saison. Aber nicht nur Qualität gibt es aus Indien heute auf hohem Niveau, sondern auch eine völlig neue Vielfalt des Teeangebots. So kommt der Klassiker des indischen Tees, der schwarze Tee, plötzlich in den verschiedensten neuen Gewändern daher. Das Spektrum reicht vom modernen, blumig-frühlingsleichten First Flush über vollmundige, dunkel geröstete Second Flushes bis zu erdig-malzigen „Autumnals“. Ein Beispiel für einen modernen, fast schon „grün verarbeiteten“ First Flush, wie er für viele Estates heute typisch ist, ist unser Margaret’s Hope First Flush 2024 FTGFOP1 HS.
Margaret’s Hope First Flush 2024 SFTGFOP1 SPL
Margaret’s Hope First Flush 2024 FTGFOP1 HS ist ein Spitzen-Blatt- und Qualitätsgrad der ersten Frühlingspflückung 2024 des „Margaret’s Hope“ Tee-Estate in Darjeeling, Indien. Hierbei bedeutet „höchster Blattgrad“ so viel wie „ganzes Blatt besten Pflückstandards“. Als bester Pflückstand für einen Darjeeling Tee gilt eine Handpflückung von „2+1“. Das heißt, nur die junge Frühlingsknospe mit den beiden anliegenden jüngsten Blättern am äußersten Ende jedes Ästchens qualifizieren sich für die Pflückung. „Höchster Qualitätsgrad“ dagegen vereint Eigenschaften wie die Auswahl des gepflückten Kultivars oder „Patches“ im Teegarten sowie hohe Verarbeitungsexzellenz.
Die erste Pflückung des Margaret’s Hope Estate bringt eine Reihe individueller Merkmale des Teegartens geschmacklich besonders gut zur Geltung. So reflektiert die florale Spritzigkeit die herausragende Höhenlage des Estates. Die mineralreichen Böden dagegen finden sich in den komplexen erdigen Noten des Tees wieder. Und die nötige Süße dazu spendet die Sonne Indiens…
Margaret’s Hope First Flush 2024 FTGFOP1 HS – Die Zubereitung
Zur Standard-Zubereitung 4g Margaret’s Hope First Flush 2024 FTGFOP1 HS mit 200 ml Wasser einer Temperatur von 90°C – 100°C übergießen. Dann für einen ersten Aufguss 3-5 Minuten ziehen lassen. Nach weiteren 3- 5 Minuten Infusion des Blattmaterials ergibt sich ein vollwertiger, dem ersten kaum nachstehender zweiter Aufguss.
Jürgen (Verifizierter Besitzer) –
Margaret‘s Hope FF 2018 FTGFOP1 HS
Ich hatte im Vorfeld hohe Erwartungen an die diesjährige FF Ernte dieses Gartens, hatte doch die Frühlingsernte von 2017 in Windeseile meinen Geschmack und mein Herz erobert. Die frische Zitrusnote jenes Tees war damals der Grund für meine Begeisterung. Doch werfen wir jetzt einen genaueren Blick auf das Ergebnis dieses Frühlings.
Das trockene Blattgut lässt mich optisch eher an grünen als an schwarzen Tee denken. Gepflückt wird im höchsten Pflückstandard. Dies sieht man dem Tee auch an.
Der Duft der trockenen Blätter ist herb, pflanzlichen irgendwie grün. Die Infusion duftet herb, floral mit einem Hauch leichter Erdigkeit.
Im Geschmack ist eine spürbare Adstringenz vorhanden, herb, florale Noten mit mineralischen Anklängen buhlen um die Gunst des Trinkenden.
Leider vermisse ich schmerzlich die leicht spritzige Zitrusnote, welche die letztjährige, sehr gute Pflückung zu einer außergewöhnlichen machte. Dieses quasi Alleinstellungsmerkmal war für mich so eindrücklich und geschmacksbestimmend, dass ich den vorliegenden Tee leider nur als durchschnittlich bewerten möchte. Das macht diesen keineswegs zu einem schlechten Vertreter seiner Art, aber das bessere ist nun mal des guten Feind.
Aufgegossen wurde mit nahezu kochendem Wasser im Gaiwan mit 45, 30 und 55 Sekunden Ziehzeit.
Klaus M (Verifizierter Besitzer) –
Guter, „sauberer“ Darjeeling-Geschmack! Aber nur wenig Wirkung.