Beschreibung
Kinnari’s ‚Bolaven Silver Cloud‘ – weißer „Silver Needle“ Arbor-Tee aus Süd-Laos
Weißer Tee – Geschichte
Weißer Tee – eine der 6 chinesischen Tee-Kategorien – hat zwei Wurzeln. Die eine dieser Wurzeln liegt geographisch in Fuding, Provinz Fujian. Dort wird weißer Tee traditionell aus der dort heimischen kleinblättrigen „Da Bai“-Teepflanzenvarietät hergestellt. Die andere Wurzel ist geographisch in der Provinz Yunnan angesiedelt. Dort wird weißer Tee – in dem Fall weißer Arbor-Tee – seit alter Zeit aus den Blättern der nativen Teebaum-Spezies gewonnen.
An beiden Orten gibt es weißen Tee in zwei verschiedenen Grundtypen. Dies sind einmal der Pflückstandard „reine Knospe“ („Silver Needle“) und zum anderen eine Knospe plus ein oder mehrere an diese angrenzende junge Blätter („Pai Mu Tan / Bai Mu Dan oder „White Peony“). Hierbei gilt – wie bei vielen anderen Teesorten – die Höhe des Knospenanteils als Qualitätskriterium. Weiter ist „reine Knospe“ – also „Silver Needle“ – auch aufgrund des ungleich höheren Pflückaufwands die teuerste unter den weißen Teesorten Chinas.
Laotischer Arbor-„Silver Needle“ vom Bolaven-Plateau (Bild klicken zum Vergrößern)
Bolaven Silver Cloud Weißer Tee – Herkunft
Wie einige andere an Yunnan angrenzende Länder, darunter Myanmar, Vietnam und Nordthailand gehört auch Laos zu den „Wiegenländern“ des Teebaums. Die Geschichte der heute auf dem Bolaven-Plateau heimischen Teebäume ist jedoch eine sehr viel jüngere. Dort wurde die Teepflanze nämlich erst Anfang des 20. Jahrhundert von der französischen Kolonialmacht eingeführt. Ihre Blätter dienen seither zur Verarbeitung von schwarzem Tee, grünem Tee (s. unser ‚Bolaven Plateau Green‘) und weißem Tee.
Teebüsche, Bolaven-Plateau, Süd-Laos (Bild zum Vergrößern klicken)
Pflückung und Verarbeitung – Natürliche Kultivation in biodiversem Umfeld und traditionelle Verarbeitung von Hand
So ist unser Bolaven Silver Cloud ein weißer Tee mit Pflückstandard „reine Knospe“, also ein weißer ‚Silver Needle‘ Tee. Das heißt, nur die jungen flauschigen Knospen werden für diesen Tee gepflückt, was wiederum dessen naturgegebene Knappheit bedingt. Die vom Samen gezogenen, zum Teil über 70 Jahre alten Teebüsche wachsen in einem semi-wilden, durch seine Vulkanrede besonders fruchtbaren Teegarten. Dort gedeihen sie neben Kaffeepflanzen inmitten einer biodiversen Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten. Ihre metertief in die Erde hineinreichenden Wurzeln bringen den ganzen Reichtum des Terroirs in der Teepflanze zur Geltung – und im resultierenden Tee! Für eine Art natürlicher Bewässerung sorgt hierbei ein nahegelegener Wasserfall mit seinem Spritzwasser.
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Weiter bezieht Bolaven Silver Cloud Weißer Tee seinen Artisan-Charakter auch aus dem manuellen Charakter seiner Verarbeitung. Denn ein wahrer Artisan-Tee kommt nicht ohne einen hohen Anteil von Handarbeit an der Verarbeitung aus. Und das Artisan-Prinzip ist eine der Grundsäulen der Kinnari-Philosophie.
Aufgrund seines Arbor-Charakters ist Bolaven Silver Cloud zunächst einmal eher der Yunnan-Tradition weißer Tees zuzuordnen als der Fuding-Tradition. Eine Eigenschaft, die ihn jedoch auch von yunnanesischen „White Moonlight Buds“ abhebt, ist eines seiner spezifischen Verarbeitungsmerkmale. Während weißer Tee normalerweise nämlich nur in der Sonne trocknet, erfahren hier die Knospen am Ende der Verarbeitung noch eine leichte Röstung. Demnach könnte man Bolaven Silver Cloud durchaus auch als einen grünen Tee mit Pflückstandard Reine Knospe bezeichnen. Auch ist besagte Röstung durchaus mitprägend für den besonderen Geschmack dieses Tees. Trotzdem ist das Ergebnis einem weißen Silver-Needle-Tee insgesamt doch näher als einem grünen Tee.
Der Tee – Farbe, Aroma und Geschmack
Im ersten Aufguss zeigt Bolaven Silver Cloud Weißer Tee zunächst eine blassgelbe Farbe und ein zart-duftiges, heuartiges Aroma. In der Gong-Fu-Cha Aufgussreihe intensiveren sich sowohl dann sowohl Farbe als auch Fragranz über die Aufgüsse. Der von einer leichten Süße getragene Geschmack erinnert an gekochte Maiskölbchen und frisch gebackenes Brot, mit einem Hauch von Ingwer. Die samtig-weiche, leicht ölige Textur prägt das Mundgefühl noch lange nach dem Genuss des Tees und verhilft dem beschriebenen Geschmacksbild zu langem Nachklang. Bei längeren Aufgüssen über 85°C gewinnt der Tee zusätzlich an Würze.
Der Tee – Die Zubereitung
Wie viele andere weiße Teesorten bevorzugt Bolaven Silver Cloud Weißer Tee etwas niedrigere Aufgusstemperaturen. Da der silbrige Flaum der flauschigen Knospen initial wasserabweisend wirkt, gerät ein erster Aufguss zunächst etwas blassfarbig und subtil. Während des Ziehens werden immer wieder winzige Luftbläschen frei. Wir empfehlen daher, mit einer Aufgusstemperatur von 80°C – 85°C zu beginnnen. Jenach persönlichem Geschmack kann als Dosierung hierbei eine Menge von 3-5 g weiße Knospen auf 200-250ml Wasser gewählt werden.
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Zunächst weiße Knospen auf dem Kannenboden ausbreiten und mit heißem Wasser übergießen. Für ein stabileres Ergebnis Teekännchen wie in der zeremoniellen chinesischen Zubereitung (Gong Fu Cha) zunächst durch Übergießen mit dem gleichen Wasser erwärmen. Nach einer Ziehdauer von 2-3 Minuten in Tassen oder ein Zwischengefäß (Cha-hay) ausgießen und vor dem Genuss auf Trinktemperatur abkühlen lassen.
Für weitere, tendenziell intensivere Aufgüsse zunächst die Wassertemperatur und dann die Ziehdauer graduell steigern. Beides kann durch die erhöhte Freisetzung von Gerbstoffen leichte Bitterkeit und Adstringenz zur Folge haben. Die einzelnen Parameter sind deshalb nach persönlicher geschmacklicher Präferenz zu adjustieren.
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Kinnari Tee – Ökologisches und soziales Umweltbewusstsein
Tee ist die größte Leidenschaft von Anna und Thun, den deutsch/laotischen Betreibern von Kinnari, Laos. Deshalb bedeutet Qualität bei Kinnari Tee auch mehr als nur ein guter Blattgrad, viel mehr sogar. Über die offensichtlichen Eigenschaften des Teeblatts hinaus ist das verantwortungsbewusste Handeln im Hinblick auf unsere natürliche und soziale Umwelt ein Grundpfeiler von Kinnari’s Qualitätskonzept. Ziel ist dabei die höchstmögliche Harmonie der ökonomischen Aktivitäten des Unternehmens mit den Interessen mitbeteiligter Menschen und der Natur.
Bolaven Silver Cloud Weißer Tee – Biodiversität im Teegarten (zum Vergrößern Bild klicken)
Dabei ist das Zahlen fairer Preise an die Erzeugerpartner in Xinghkhouang und Bolaven nur EINE Manifestation der Qualitätsphilosophie von Kinnari. Außerdem werden Kinnari Tees ausschließlich aus Blättern von aus dem Samen natürlich gewachsenen oder gezogenen Teebäumen gewonnen. Weiter legt Kinnari Wert darauf, dass diese Teebäume so weitgehend wie möglich in ihrer natürlichen, biodiversen Umgebung gedeihen. Dass hierbei keine Pestizide, oder andere mögliche Schadstoffe zum Einsatz gelangen, versteht sich von selbst.
Für detaillierte Infos über die Geschichte und Philosophie von Kinnari Tee lesen Sie bitte meinen einschlägigen Blog-Artikel im Siam Tee Blog:
Laos, Kinnari Tee – Handgepflückte und -verarbeitete Arbor-Tees aus biodiversem Anbau
Bolaven-Plateau – junges Reservoir wilder Teebäume in Süd-Laos
Das Bolaven-Plateau ist eine auf etwa 1200 Metern Höhe gelegene und sich über über 10.000 km² erstreckende Hochebene in Süd-Laos. Dort lebt eine Reihe verschiedener, der Mon-Khmer-Sprachfamilie angehörende Volksgruppen. Hierbei fungiert der größte dieser „Bergstämme“, die „Laven“, als Namensstifter der Region: Bolaven = Heimat der Laven.
Die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert stand auf dem Bolaven-Plateau im Zeichen der französischen Kolonialisierung. Nebst einer Vielzahl weiterer Feldfrüchte und einschlägiger Anbautechniken brachten die Franzosen seinerzeit auch die Teepflanze hierher. Seither wird Tee auf dem Bolaven-Plateau – meist in Gemeinschaft mit Kaffee – angebaut. Auch die Teegärten in Paksong, in denen unser Bolaven Silver Cloud Weißer Tee gepflückt und verarbeitet wird, gehen auf diese Zeit zurück.
ECL (Verifizierter Besitzer) –
Bei diesem Tee handelt es sich um eine einmalige Teespezialität aus Laos. Der Tee besteht nur aus Knospen und ist somit zunächst einem Silver Needle nicht unähnlich, wurde jedoch im letzten Schritt einer Röstung unterzogen, was ihn für einen weißen Tee einzigartig macht.
Beim Zubereiten verwende ich drei leicht geh. Teelöffel Tee auf 100ml im Gaiwan und gieße den Tee mit 80°C Wasser auf. Als Ziehzeiten verwende ich 90s, 60s, 90s, 180s und 5min.
Geschmacklich hat der Tee zwar die floral süßlichen Noten eines Silver Needle, doch gesellen sich dazu einmalige Röstnoten, die an Erdnüsse und Popcorn erinnern. So ist der Tee für einen weißen Tee, der nur aus Knospen besteht, außergewöhlnlich aromatisch und kräftig. Dies macht den Tee einzigartig. Ein Genuss ist dabei schon der Geruch des trockenen Blattes, welcher äußerst intensiv daherkommt.
Insgesamt ist dieser Tee äußerst empfehlenswert, gerade für diejenigen, die schon alle möglichen Arten an Silver Needle Tees durchprobiert haben und mal einen etwas anderen weißen Tee trinken wollen.
Jürgen Kranich –
Optisch ist der Tee bereits beim Öffnen der Tüte ein Genuss. Die aussschließlich verwendeten Blattspitzen verraten den hohen Pflückstandard. Blumig süß, mit leichten Röstnoten, und einer, besonders in späteren Aufgüssen, zarten Fruchtigkeit, präsentiert sich der Tee dann beim Genuss. Spätestens jetzt merkt man, dass es sich hier nicht um einen x-beliebigen Weißen Tee handelt. Der Bolaven Silver Cloud ist alles außer gewöhnlich.
Vielleicht ist er nicht unbedingt ein Tee für einen beginnenden Teeliebhaber, aber ganz sicher ist er der Beginn einer großen Liebe, die sich beim Genuß dieses Tees entwickelt. Salopp gesagt ein echter Lecker-Schmecker eben.
Franz Schwarz –
Für mich persönlich der Beste unter den weißen Tees, verglichen mit den Spitzentees aus Fuding und Yunnan. Herr Krüger, ein Bewerter, spricht mir aus dem Herzen:“ …ganz sicher ist er der Beginn einer großen Liebe, die sich beim Genuß dieses Tees entwickelt.“ Man sollte hier nicht an den zarten Knospen sparen, es können durchaus 4 g mit 100 ml ca. 85 Grad heißem Wasser mit individuell angenehmer Ziehzeit verwendet werden. Das Genußerlebnis wird es danken.
Klare Kaufempfehlung.
Michael M. (Verifizierter Besitzer) –
Bolaven Silver Cloud Weißer Tee –
Sicherlich der bisher außergewöhnlichste weiße Tee der mir untergekommen ist. „Awesome“ fällt mir dazu spontan ein. Wie die Vorbewerter bereits geschrieben haben ist dies kein Tee für einen Novizen in Sachen Tee, wenn es um typischen weißen Tee geht. Für mich eine Kaufempfehlung und ganz klar Daumen hoch für den Anbauer Kinnari.
Susanne A.-H. –
Das könnte einer meiner Lieblingstees werden!
Schon das Blattgut im Trockenzustand ist außergewöhnlich. Ich habe den Tee im Gaiwan mit 85 Grad (5 g auf 120 ml) mehrfach aufgegossen und bin begeistert. Ein wirklich toller weißer Tee mit Röstaromen, die dem Geschmack eine gewisse Tiefe geben. Dazu eine schöne Süße, wirklich speziell. Eine klare Kaufempfehlung für alle Freunde von weißem Tee, die mal etwas Besonderes probieren möchten. Dann noch aus einem biodiversen Teegarten, was will man mehr?!
MR –
Intensiver und kräftiger als Fuding Silver Needle, gut wenn man mal einen weißen Tee der anderen Art möchte.